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Streit um Moorsoldaten-Lied Streit um Moorsoldaten-Lied: Karnevalisten halten an Mormann fest

11.02.2005, 20:13

Köthen/MZ. - Mormann, Präsident des Köthener Karnevalsvereins Kukakö, war wegen seiner Auftritte mit der Moorsoldaten-Melodie in die Kritik geraten. Unter anderem war sein Rücktritt vom Posten des Vizepräsidenten des Landesverbandes gefordert worden. Dieser Druck führte schließlich dazu, dass bei der Parodie die umstrittene Melodie nicht mehr verwendet, sondern durch eine neue ersetzt wurde. Während des Rosenmontags-Umzuges in Köthen entschuldigte Mormann sich außerdem öffentlich.

Das Präsidium des Landesverbandes weist die Rücktrittsforderungen zurück und lobt den Vizepräsidenten als einen "verdienstvollen Karnevalisten". Zwar sei die Kritik an der Melodie angebracht. Bei der Wahl des Textes aber seien "Dutzende Karnevalsvereine" solidarisch mit Mormann. Das Präsidium spricht dabei von einem "Aufleben der Zensur" und greift Kritiker an, die unter anderem den Verzicht auf den gesamten strittigen Programmpunkt gefordert hatten.

Das Moorsoldatenlied entstand 1933 in einem Konzentrationslager und gilt als das bekannteste Lied des deutschen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus.