1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Streit um gewonnenen Weltraumflug: Streit um gewonnenen Weltraumflug: Mit Ärger auf dem Weg ins All

Streit um gewonnenen Weltraumflug Streit um gewonnenen Weltraumflug: Mit Ärger auf dem Weg ins All

Von Katrin Löwe 13.11.2013, 19:59
Heike Düsterhöft posiert im Mai in einem Raumanzug.
Heike Düsterhöft posiert im Mai in einem Raumanzug. dpa Lizenz

Magdeburg/MZ - Die Töne aus dem Magdeburger Landgericht klangen versöhnlich: Im Streit um einen im Preisausschreiben gewonnenen Weltraumflug könnte es doch eine Einigung ohne Prozess geben, hieß es am Mittwoch. In einer Mediation soll ein Güterichter der vermeintlichen Gewinnerin des All-Ausflugs und ihrem Gegner helfen, einen Vergleich zu finden. Der ursprünglich für den 28. November geplante Prozesstermin sei vorerst aufgehoben. Ganz so einfach dürfte das aber nicht werden: „Ich lasse es auf einen Prozess ankommen“, sagt Heike Düsterhöft, die in Magdeburg eine Kfz-Werkstatt betreibt.

Im Mai war sie als große Gewinnerin bei dem Preisausschreiben einer Fastfood-Kette gefeiert worden. Sie sei mit einem Geschäftsfreund essen gewesen, er habe bezahlt und auch den Sticker mit dem Hauptgewinn von ihrem Cola-Becher gezogen, erzählte sie damals. Als Ausgleich für den Gewinn habe sie ihm ihren Mercedes gegeben.

Gewinner wollte den Flug loswerden

Ganz so, räumt Heike Düsterhöft heute ein, war es nicht. „Er hatte den Weltraumflug schon vorher selbst gewonnen.“ Und habe ihn loswerden wollen. Eine Story drumherum, damit er nicht in der Öffentlichkeit stehe, und der Mercedes: Das seien seine Bedingungen für den Deal gewesen. Nach dem ganzen Medienrummel um sie sei er aber plötzlich gekommen und habe mehr gewollt. Inzwischen habe sie ihm sogar zusätzlich 10000 Euro geliehen und vier Gebrauchtwagen überlassen, sagt Düsterhöft. „Die will ich zurück.“

In der Version ihres Gegners sieht das anders aus. Laut Magdeburger Landgericht wollte der Mann den Tausch rückgängig machen und gab an, im Gegenzug für den Weltraumflug seien drei Autos und Alufelgen vereinbart gewesen. Erhalten habe er nur einen Pkw, der weniger wert sei als gedacht. Für den nach diesen Forderungen zusammenkommenden Wert von 80000 Euro „wäre ich nie im Leben geflogen“, sagt Düsterhöft indes. „Da hätte ich den Flug außerdem auch selbst kaufen können.“ Der Gewinn hatte laut Veranstalter einen Wert von rund 100000 US-Dollar. Bei der Firma, die den Flug als Partner der Fastfood-Kette zur Verfügung stellte, ist er für diesen Preis plus 10000 Euro Trainingskosten buchbar. Der Anwalt des Klägers sagte der MZ am Mittwoch, dass sein Mandant und er sich momentan nicht öffentlich äußern wollen.

Heike Düsterhöft hat sich unterdessen auf den für Ende 2014 geplanten Flug ins All vorbereitet, obwohl der wegen des Streits noch in den Sternen steht. In Holland ist sie in einen Düsenjet und einen Flugsimulator gestiegen. Im Juni hat sie angefangen, dreimal pro Woche ins Fitnessstudio zu gehen.