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Sternentaufe Sternentaufe: Planet Sangerhausen steht im Kopf des Löwen

Von Frank Schedwill 06.12.2002, 18:21
Restaurator Heiko Breuer mit der rund 3600 Jahre alten Bronzeschale, die eine astronomische Darstellung von Sonne, Mond und Sternen zeigt. (Foto: dpa)
Restaurator Heiko Breuer mit der rund 3600 Jahre alten Bronzeschale, die eine astronomische Darstellung von Sonne, Mond und Sternen zeigt. (Foto: dpa) dpa/dpaweb

Sangerhausen/MZ. - Sangerhausen gibt es seit kurzem in doppelter Ausführung. Einmal auf der Erde und zum anderen in den Weiten des Weltalls. Die Internationale Astronomische Union hat den Namen der südharzer Kreisstadt einem im März 1971 entdeckten Kleinplaneten gegeben, der in 340 Millionen Kilometer Entfernung die Sonne umkreist. Bisher trug der Felsbrocken mit zehn Kilometern Durchmesser die profane Bezeichnung "2172 T-1".

Anlass der Ehrung ist die jahrtausendealte Sternenscheibe, von der es bis vor kurzem hieß, sie sei bei Sangerhausen gefunden worden. Aufgrund des wertvollen Fundes nahm das Astronomische Institut der Uni Bochum mit der Sangerhäuser Stadtverwaltung Kontakt auf und unterbreitete den Vorschlag der Planetentaufe. Dabei spielte es am Ende offensichtlich keine Rolle mehr, dass die Sternen- oder Himmelsscheibe nicht aus der Sangerhäuser Region, sondern aus der Nähe von Nebra stammt. Bei der jetzt erfolgten Benennung wurde mit Rolf Hempel auch ein Deutscher Amateur-Astronom geehrt. Weitere Sterne wurden nach urzeitlichen Sauriern benannt: So gibt es neben "Sangerhausen" die Sterne "Tyrannosaurus" und "Brontosaurus". "Sangerhausen" ist per Fernrohr am Himmel zu sehen. Derzeit steht der Kleinplanet im Kopf des Sternbilds "Löwe".