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Silvester Silvester: Randale und schwere Brände überschatten Jahreswechsel

01.01.2006, 12:53
Der Jahreswechsel ist in Sachsen-Anhalt weitgehend entspannt verlaufen. (Foto: dpa)
Der Jahreswechsel ist in Sachsen-Anhalt weitgehend entspannt verlaufen. (Foto: dpa) dpa/dpaweb

Magdeburg/Halle/Quedlinburg/dpa. - Ausschreitungen inQuedlinburg und Magdeburg sowie zwei schwere Brände haben denJahreswechsel in Sachsen-Anhalt überschattet. Bei einem Feuer ineinem Mietshaus in Bitterfeld kamen zwei Menschen ums Leben. InWinterfeld (Altmarkkreis Salzwedel) brannte der Hotelbereich einerGaststätte komplett aus.

Fünf Menschen wurden bei einer Schlägerei auf dem QuedlinburgerMarktplatz leicht verletzt. Dort waren kurz nach Mitternacht etwa 40Jugendliche der links-alternativen und der rechten Szene aufeinandergetroffen, die allerdings rasch getrennt werden konnten. InMagdeburg-Neustadt beschädigten mehrere Angetrunkene eineStraßenbahnhaltestelle und bewarfen die einrückenden Polizeibeamtenmit Feuerwerkskörpern. Sieben Beschuldigte im Alter zwischen 18 und25 Jahren wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen.

Vor allem die Polizeidirektionen Magdeburg und Halle meldeten eineVielzahl von Ruhestörungen, Körperverletzungen, Schwelbränden undZusammenstößen, meistens auf Grund von übermäßigem Alkoholgenuss oderunsachgemäßem Umgang mit Silvesterfeuerwerk. Bei einerAuseinandersetzung auf der Kurt-Wüsteneck-Straße in Halle wurde ein42-jähriger Mann mit einem Messer schwer verletzt, sein 19-jährigerSohn erlitt einen Armbruch. Auch Familienstreitigkeiten seienhäufiger als normalerweise handgreiflich ausgetragen worden,berichtete die Polizei. Zahlreiche Einsätze habe es wegenKnallkörpern gegeben, die von Passanten in Briefkästen oder aufBalkone geworfen wurden. Auch viele verschreckte Hunde mussten vonEinsatzkräften geborgen werden.

Auf den Straßen war es ruhig, schwere Unfälle blieben aus. Bereitsin der Nacht zum Neujahrstag setzte starkes Tauwetter mitTemperaturen bis zu fünf Grad ein und brachte die noch amSilvestermorgen dicke Schneedecke zum Schmelzen.

Tragisch endete ein wahrscheinlich wegen Fahrlässigkeitausgelöstes Feuer in einem Mietshaus in der BitterfelderInnenstadt, wo am Silvestermorgen zwei Bewohner ums Leben kamen. Indem Gebäude hatte sich in kürzester Zeit giftiges Rauchgasverbreitet. Die meisten der 13 Bewohner konnten sich retten, erlittenaber Knochenbrüche, Rauchvergiftungen oder einen Schock.

Der schwere Brand in Winterfeld richtete einen Schaden von rund400 000 Euro an. Wie die Polizei Stendal mitteilte, gelang es den 250feiernden Gästen im Veranstaltungssaal rechtzeitigins Freie zu flüchten. Der 46-jährige Hotelinhaber erlitt einenSchock, eine junge Frau wurde am Arm leicht verletzt. DieBrandursache ist noch nicht bekannt. Während der Löscharbeiten musstedie Bundesstraße 71 kurzzeitig komplett gesperrt werden.

Weniger ausgelassen als in den meisten Regionen des Landes war dieFeierlaune in den Oberharzregionen. Dort sorgten orkanartige Stürme,Schneeverwehungen mit Höhen bis zu zwei Metern und dichter Nebel denganzen Silvestertag für eine eher ungemütliche Stimmung. Die beliebteParty beim Brockenwirt, zu der sich über 200 Personen angemeldethatten, musste wegen der schwierigen Verkehrs- und Wetterlageabgesagt werden.