Schüler-Ferienarbeit Schüler-Ferienarbeit: Zu wenige Jobs in ländlichen Regionen

Halle (Saale)/dpa. - Kurz vor der Sommerpause an Schulen und Universitäten machen sich Schüler und Studenten auf die Suche nachgeeigneter Ferienarbeit. Die Entscheidung fällt nicht leicht:Körperlich ertüchtigen oder vom Bürostuhl aus arbeiten? Auf freiemFeld ackern oder im Café Kunden bewirten? Im Freibad Eis verkaufenoder Rettungsschwimmer sein? Sachsen-Anhalts Agenturen für Arbeithelfen bei der Suche. Doch wo Großstädte wie Halle und Magdeburg einbreites Angebot auftischen können, informiert man sich in ländlichenRegionen wie Halberstadt, Wittenberg und Dessau vergeblich, wie eineUmfrage der Nachrichtenagentur dpa in den Agenturen ergab.
Wer Schul- oder Semesterferien mit Arbeit überbrücken möchte, wirdvon den Agenturen für Arbeit gut beraten. In den Ballungsräumenfragen regelmäßig Unternehmen an, die während des SommerlochsKellner, Produktions- und Erntehelfer, Servicekräfte, Lagerarbeiterund Aushilfen im Bau suchen. In Halle reißen sich die Arbeitswilligenjedoch vor allem um die Bürojobs. «Aber sie gehen auch auf den Bau,wenn die Konditionen stimmen», sagte Susen Sommer, Sprecherin derAgentur für Arbeit in Halle.
Andere Präferenzen setzen die Magdeburger. Am begehrtesten sindhier die Betreueraufgaben in Kinderferienlagern. Teilweise seiendafür erste Erfahrungen notwendig, so Udett Wilhelmy-Gashi, Schüler-und Studentenberaterin in Magdeburg. Ohne Vorkenntnisse haben es auchSchüler und Studenten schwer, die sich im kaufmännischen Bereich einpaar Euro dazu verdienen wollen. Immer gefragt seien in Magdeburg undUmgebung Produktionshelfer, Datenerfasser und ab und an auch einEisverkäufer oder Rettungsschwimmer.
Nur in den ländlichen Regionen fragen Arbeitswillige vergebens inden Agenturen nach. In Dessau seien im vergangenen Jahr nur eineHandvoll Sommerarbeiter gesucht gewesen, so Marion Tuchel, Sprecherinder Agentur für Arbeit. Dieses Jahr wendet sich Tuchel deshalb direktan die Firmen. «Wir wollen ihnen schmackhaft machen, durch Ferienjobsihre zukünftigen Azubis zu finden», erklärte sie in Dessau.
In der Harzregion und im Landkreis Wittenberg sieht es ähnlich mauaus. In den ländlich geprägten Regionen gäbe es zu wenig großeFirmen, die Aushilfen in hohen Zahlen suchten, meinte Daniel König,Sprecher der Agentur für Arbeit in Halberstadt. Selbst auf direkteNachfrage fand sich kein Arbeitgeber für die Ferienjobber.