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Schkeuditzer Kreuz Schkeuditzer Kreuz: Polizei steht unter Schock

Von KATRIN LÖWE UND JAN MÖBIUS 31.03.2009, 11:17
Unfall auf der A9 bei Schkeuditz (FOTO: JAN MÖBIUS)
Unfall auf der A9 bei Schkeuditz (FOTO: JAN MÖBIUS) CARDO

GROSSKUGEL/MZ. - Es sollte ein ganznormaler Arbeitstag werden für die Beamtendes Autobahnpolizeireviers Westsachsen. Undes sah anfangs noch nach einem ganz normalenEinsatz aus, als eine der Streifenwagenbesatzungenam Morgen auf der Autobahn 9 einen Lkw absicherte,der rund 1200 Meter hinter Großkugel (Saalekreis)mit einer Reifenpanne auf dem Standstreifenin Richtung München stand. Doch wenig späterwar einer der Polizisten tot, ein weitererschwer verletzt. "Ein sehr tragischer Unfall",sagt Polizeisprecher Michael Hille bedrückt.

Gegen 9 Uhr, schildert Hille, sei ein weitererLkw auf den Funkstreifenwagen aufgefahrenund habe ihn gegen den Pannen-Lkw geschleudert.Zur Zeit des Unfalls habe noch ein Beamterim Auto gesessen. Der andere stand mit demLkw-Fahrer am Anhänger des Lastwagens - beidewurden ebenfalls erfasst. Ein 31-jährigerBeamter starb wenig später im Krankenhaus,in das er mit einem Rettungshubschrauber gebrachtworden war. Sein 49-jähriger Kollege und der57-jährige Lkw-Fahrer wurden schwer verletzt,der Verursacher selbst erlitt leichte Verletzungen.

An der Unfallstelle bot sich den Augen derErmittler das Bild eines Trümmerfelds. DerLkw des Unfallverursachers war auf die Seitegekippt und lag quer über alle Fahrstreifen.Den völlig demolierten Streifenwagen hattedie Wucht des Aufpralls auf die Fahrbahnmittegeschleudert, überall lagen Wrackteile. Bis13.20Uhr musste die A 9 in Richtung Münchenvoll gesperrt werden. Es kam zu langen Stausbis weit hinter das Schkeuditzer Kreuz, ebensoauf der Autobahn 14 und der Bundesstraße 6.

Warum der Lkw-Fahrer die Pannenstelle aufdem Standstreifen nicht oder zu spät bemerktesei noch unklar, so Hille. Nach ersten Erkenntnissensei sie korrekt mit Rundumleuchte abgesichertgewesen. Die weiteren Ermittlungen, in dieauch ein Gutachter der Dekra eingeschaltetist, laufen noch.

Die Polizei steht derweil unter Schock angesichtsdes tragischen Todes eines Kollegen. "Dasmuss man erstmal verarbeiten", sagt Hille.Die Angehörigen des Opfers würden betreut."Sie werden unsere volle Unterstützung bekommen",versichert der Polizeisprecher. Ein ähnlichtragischer Fall, der mit dem Tod eines Kollegenendete, sei ihm in der Polizeidirektion Westsachsennicht bekannt.

Allerdings haben die Mitarbeiter von Autobahnmeistereienin den vergangenen Jahren schon öfter erfahrenmüssen, wie gefährlich ihr Job ist. Im November2006 kam es auf der A 14 zwischen Gröbersund Schkeuditzer Kreuz zu einem Unfall, beidem ein Angestellter der AutobahnmeistereiPeißen getötet wurde. Ein Kleintransporterwar in einen Schilderwagen der Straßenaufsichtgeprallt, der zur Absicherung auf der Fahrbahnabgestellt war. Wenige Monate zuvor war aufder A 14 bei Halle ein Mitarbeiter einer Baufirmavon einem Lkw tödlich verletzt worden.