Wasserwacht Wasserwacht: Wasserretter bringen Silber aus der Edelsteinstadt mit
BERNBURG/IDAR-OBERSTEIN/MZ. - Die Freude ist Ronny Beier anzumerken. Kein Wunder. Schließlich haben Bernburgs Rettungsschwimmer beim DRK-Wasserwacht Bundeswettbewerb in Idar-Oberstein, an dem rund 250 Kinder und Jugendliche aus ganz Deutschland teilnahmen, glänzend abgeschnitten. Mit einem zweiten und einem vierten Platz kehrten die Bernburger aus Rheinland-Pfalz zurück. "Das Ergebnis ist eine Bestätigung unserer Arbeit", sagt der Koordinator der Ehrenämter und Zuständige für die Öffentlichkeitsarbeit beim DRK Ronny Beier. Außerdem sei ein solcher Wettbewerb gut für die Eigenmotivation der jungen Rettungsschwimmer. "Hier können sie sich mit anderen messen und sehen, wo sie stehen", sagt Beier.
In der Altersklasse acht bis zehn Jahre (AK 1) mussten die Vertreter Sachsen-Anhalts nur dem Team aus Bayern den Vortritt lassen und belegten einen sicheren Silberrang. Die Älteren von elf bis 13 Jahre in der AK 2 verpassten das Podest denkbar knapp. Nur 0,7 Punkte, umgerechnet zwei Zentimeter beim Schwimmen, trennte sie von Platz drei. Das Bernburger Ergebnis komplettierten für Sachsen-Anhalt die Rettungsschwimmer aus Halle in der Altersklasse 3 mit einem sechsten Platz.
Für den Wettbewerb in der "Edelsteinstadt" Idar-Oberstein hatten sich die Kinder und Jugendlichen der Bernburger Wasserwacht im April bei den Landeswettbewerben in Zeitz qualifiziert. Der DRK-Kreisverband Bernburg holte sowohl in der AK 1 als auch in der AK 2 den Landesmeistertitel vor Halle-Saalkreis und Magdeburg. Bei den Deutschen Meisterschaften ging es für die jungen Rettungsschwimmer aus Bernburg zunächst ins Wasser. Insgesamt sechs Staffeln waren zu absolvieren. "Neben reinen schwimmerischen Fähigkeiten sind auch Tauchkenntnisse und Rettungstechniken in den Staffeln gefragt", erzählt Beier. Dabei mussten die viermal 25 Meter möglichst schnell zurückgelegt werden. Hier gelang der AK 1 in der Besetzung Michelle Kühnel, Sophie-Charlotte Jahn, Ralf Stange, Lukas Kunzelmann und Pascal Klepaczewski der große Erfolg: Sie wurden in dieser Teildisziplin Erste. Die AK 2 konnte zwar an ihre Zeiten vom Landeswettbewerb anknüpfen, doch es reichte hier nur zu einem siebten Platz. Dafür lief es in der Theorie für die Älteren besser, denn Rettungsschwimmer müssen nicht nur fit im Wasser sein.
Insgesamt waren neun Stationen zu absolvieren. Neben der Ersten Hilfe waren Kenntnisse über das Rote Kreuz und das Jugendrotkreuz gefragt. Und auch im musisch-kulturellen Bereich mussten die Teilnehmer ihr Können beweisen: Das Edelsteinmuseum wurde erkundet und ein Edelstein-Mandala gelegt. "Um die Aufgaben in dieser Disziplin lösen zu können, war vor allem Teamgeist gefragt", sagt Ronny Beier. So mussten beispielsweise im Rot-Kreuz-Bereich "Helden im Alltag" beschrieben werden und im Erste-Hilfe-Bereich ein Unfall in einem Einkaufszentrum versorgt werden. "Gerade Letzteres war nicht einfach, denn es gab dort samstags einen großen Kundenansturm", erzählt der DRK-Mitarbeiter. Doch die AK 2 in der Besetzung Beatrice Mühlbach, Anne-Kristin Schmidt, Phyllis Zenker, Patricia Klepaczewski, Friedrich-Ludwig Jahn und Sebastian Böttcher ließ sich davon nicht beeindrucken. Am Ende reichte es zu Platz zwei. Die AK 1 hatte indes in der Ersten Hilfe nicht den besten Tag erwischt. Dennoch konnten sie am Abend zur Siegerehrung in der zur Festhalle umfunktionierten Turnhalle von Idar-Oberstein wieder strahlen.
Damit haben sich die vielen Trainingsstunden - in der Schwimmhalle und in der theoretischen Ausbildung - ausgezahlt. Ihren Anteil am Erfolg haben laut Ronny Beier aber auch die Trainer sowie die Eltern, die die Übungsleiter vorbildlich unterstützten.