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Vom Ring in die Koch-Show Vom Ring in die Koch-Show: Boxer Robert Woge beendet seine Laufbahn

Von carsten roloff 09.07.2014, 21:34
Der glückliche Familienvater Robert Woge hat im Moment genügend Zeit für seine Töchter Lea (rechts) und Paula.
Der glückliche Familienvater Robert Woge hat im Moment genügend Zeit für seine Töchter Lea (rechts) und Paula. Eckehard schulz Lizenz

könnern/MZ - „Ich hänge die Handschuhe an den Nagel. Meine sportliche Laufbahn ist endgültig vorbei. Ich steige nicht mehr in den Ring. Die Gesundheit und die Familie gehen vor“, gab der Boxer Robert Woge am Mittwoch gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung seinen Rücktritt bekannt.

Am 26. Oktober 2013 verlor der Halbschwergewichtler in Oldenburg gegen den Ukrainer Anatoli Dudschenko nach Punkten und damit seinen Interkontinental-Titel. Die Chance auf einen möglichen EM-Kampf war futsch. Außerdem musste er sich nach diesem Fight nicht zum ersten Mal in ärztliche Obhut begeben. Sein rechtes Ohr war völlig lädiert.

Kämpfe haben Spuren hinterlassen

Vom Ring in Oldenburg führte der Weg einen Tag später direkt ins hallesche Krankenhaus Martha Maria in Dölau. Bis Weihnachten verordnete sich der glückliche Familienvater eine Pause, begann im Januar wieder an seinem Comeback zu feilen. Doch der Kampfabend am 8. März 2014 fiel ins Wasser.

Während der harten Einheiten und der Trainingslager in Kienbaum kamen jedoch immer wieder Zweifel bei Woge auf. „Ich habe mich gefragt, ob ich es noch einmal packe, habe lange Gespräche mit meiner Frau Steffi geführt. Wir sind schließlich gemeinsam zu der Entscheidung gekommen, dass es besser ist, wenn ich aufhöre“, erzählte Woge, bei dem die Ringschlachten gegen Hakim Zoulikha, Dariusz Sek oder zum Schluss gegen Dudschenko tiefe Spuren hinterlassen haben. „Ich wurde schon an beiden Trommelfellen operiert.

Welche Pläne Robert Woge für die Zukunft hat, lesen Sie auf der nächsten Seite.

Das Risiko, den Rest meines Lebens mit offenen Ohren herumzulaufen, ist gerade bei meinem Boxstil einfach zu groß. Einen drohenden bleibenden Schaden machen eventuelle Einnahmen aus dem Boxen nicht wett.“ Sein Coach zeigt Verständnis für die Entscheidung. „Uli Wegener versteht meine Situation. Er macht sich keine Sorgen um mich und hat mir gesagt, dass ich auch außerhalb des Boxrings meinen Weg gehen werde, weil ich fleißig bin.“

Mehrere Varianten im Hinterkopf

Woge hatte in den vergangenen Monaten auch genügend Zeit, um sich beruflich neu zu orientieren. Eine endgültige Lösung kann der 30-jährige gelernte Tischler noch nicht präsentieren. „Ich bin derzeit noch ein wenig unentschlossen und am Aussieben, habe mehrere Varianten im Hinterkopf“, erzählte der Könneraner, der auch über eine Trainerlaufbahn nachdachte, diesen Gedanken aber vorerst verwarf. „Es ist schon sehr schwierig, in diesem Bereich eine ordentlich bezahlte Stelle zu finden.“

Trotz des Ende seiner Laufbahn wird der Mann mit dem großen Kämpferherz aber demnächst im MDR-Fernsehen zu sehen sein. Er wirkt mit bei der Kochshow „Die fabelhafte Welt der Aurélie“ und ist samstags 19 Uhr zu sehen. Die in Halle lebende Französin zeigt den Fernsehzuschauern ungewöhnliche Kreationen und weiht sie in die Geheimnisse der französischen Küche ein.

„Ich kann kochen, soll etwas über sportliche Ernährung erzählen und auch selbst Speisen zubereiten. Der MDR hat Leute gesucht, die bekannt sind und aus der Region stammen“, erzählte Woge, dessen begeisternden Auftritte im Boxring nicht nur bei den Fans noch lange nicht in Vergessenheit geraten sind.