1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Salzlandkreis
  6. >
  7. SV 08 Baalberge: SV 08 Baalberge: Erster Sieg im achten Derby

SV 08 Baalberge SV 08 Baalberge: Erster Sieg im achten Derby

Von Detlef Dirk 02.06.2015, 14:12
Tomas Vavra (rechts) gelang der zwischenzeitliche 1:1-Ausgleich für Alsleben in Baalberge. Am Ende konnte sich Markus Buhrau (links) aber mit seinem SV 08 über einen 3:1-Heimerfolg freuen.
Tomas Vavra (rechts) gelang der zwischenzeitliche 1:1-Ausgleich für Alsleben in Baalberge. Am Ende konnte sich Markus Buhrau (links) aber mit seinem SV 08 über einen 3:1-Heimerfolg freuen. Engelbert Pülicher Lizenz

Baalberge - Baalberge war zunächst etwas besser im Spiel und beschäftigte die Gäste in deren Hälfte. Tomas Fau köpfte nach Flanke von Sebastian Bornemann völlig freistehend aus acht Metern auf den Alsleber Torwart Kevin Baldauf (7.). In der elften Minute schaffte es Michal Karrmann, von Markus Buhrau freigespielt, aus 15 Metern halblinker Position ebenfalls nicht, den Ball im Netz unterzubringen. Im direkten Gegenzug hatte Baalberge Glück, dass Tim Gadkowsky nach Konter über einen langen Ball aus etwa zehn Metern vorm Tor zu viel Rücklage bekam und die Kugel hoch über den Kasten jagte (12.).

Es war eine von zwei Szenen des Torjägers in der ersten Halbzeit. Ansonsten ging das Vorhaben der Baalberger, Gadkowsky permanent zu doppeln und den Raum vor der Abwehr gegen die spielstarken Tomas Hora und Jiri Andrusak zu verengen, lange auf. So war Gadkowsky meistens zugestellt und von der Versorgung abgeschnitten. Und immer wenn Baalberge Breite und Länge des Platzes nutzte, das Spiel schnell auf die andere Seite verlagerte oder mit wenigen Kontakten das Mittelfeld zügig überbrückte, gerieten die Gäste ins Schwimmen.

Das „Bäumchen-Wechsel-Dich-Spiel“ an der Tabellenspitze hält auch den vierten Spieltag in Folge an. Diesmal profitierte wieder der 1. FSV Nienburg, der nach dem 0:4 der TSG Unseburg/Tarthun auf Platz eins vorstieß.

Trotz klarer Überlegenheit in Felgeleben gelang Unseburg/Tarthun kein Tor. Wacker-Torwart Thomas Apel war der Turm in der Schlacht und nicht zu bezwingen. Nach einer Standpauke zur Pause von Wacker-Trainer Thoralf Voß kippte das Spiel zugunsten des Gastgebers. Für seine jetzt druckvolle, lauffreudige und kämpferische Spielweise wurde Felgeleben nach 55 Minuten durch die Führung von Martin Glaser belohnt. Nur fünf Minuten später erhöhte Chris Müsing auf 2:0. Die TSG erspielte sich jetzt kaum noch Chancen. Timo Wohlgemuth (81.) und Sascha Körner (90.) banden den Sack endgültig zu. „Die Gäste waren zwar ersatzgeschwächt. Dafür können wir aber nichts. Die drei Punkte nehmen wir gern mit,“ freute sich Voß.

Der SV Rathmannsdorf gewann nach schneller 2:0-Führung gegen ein nie aufsteckendes Schlusslicht MTV Welsleben mit viel Fleißarbeit 3:2, wobei der zweite Anschlusstreffer erst in der Nachspielzeit fiel.

Keinen Sieger gab es beim 3:3 zwischen dem Egelner SV und der TSG Calbe II. Egeln führte schon mit 2:0 und 3:1, ehe zum Spielende die Luft ausging.

Der 28. Spieltag dürfte als einer der fairsten in die Salzlandliga-Geschichte eingehen. Ohne jeglichen Feldverweis - erst der vierte Spieltag im Spieljahr - mussten die Schiedsrichter in den sieben Spielen nur 23 Mal die gelbe Karte zücken und kein einziges Mal auf den Elfmeterpunkt zeigen.

412 Zuschauer sahen 32 Tore, darunter das 14. Eigentor der Saison (Thiemo Althaus/Hakeborn). Mit 112 Besuchern zog das Derby in Baalberge die meisten Tageszuschauer an.

Besonders über die rechte Seite, wo Clemens Lichtenfeld von den Vorderleuten zu wenig unterstützt wurde, setzte sich Niklas Barth mehrfach durch und fanden Fau, Knapp oder Karrmann Lücken. Barth scheiterte ebenso an Baldauf (18.) wie Fau (23.). Christov hatte zudem Pech, als er aus dem Gewühl heraus nur die Lattenunterkante traf (30.). Alexander Glaser brachte frei vor Baldauf keinen Druck hinter den Ball (33.).

In der 39. Minute war es aber so weit. Fau brach zur Grundlinie durch, eroberte sich den Ball in zweiter Instanz und flankte nach innen, wo Bornemann zum 1:0 einköpfte. Verdient zu diesem Zeitpunkt. Doch nur zwei Minuten später ließ sich der Gastgeber völlig ohne Not auskontern. Andrusak schaltete schnell und schickte Gadkowsky, den Christov in höchster Not nur noch per Foul stoppen konnte (42.) und dafür Gelb kassierte.

Zu Beginn der zweiten Hälfte drückte Alsleben aufs Gaspedal. SV 08- Keeper Benny Boche parierte gegen Gadkowsky (47.), Lichtenfeld verzog haarscharf (49.). Der Gastgeber wurde nun eingeschnürt. Das 1:1 durch Tomas Vavra, welches Boche mit falschem Timing im Herauslaufen begünstigte und dann überlupft wurde, fiel in dieser Phase nicht zufällig. Alsleben wollte nun mehr und riss das Spielgeschehen an sich. Andrusak gab die Sechserposition immer öfter auf und kurbelte nun als Zehner, während Hora mehr und mehr wie eine hängende Spitze agierte. Der SV 08 bekam kaum Zeit zum Luftholen, fast sämtliche Zweikämpfe und zweite Bälle gingen jetzt verloren. Lichtenfeld (57.) am rechten Pfosten vorbei, Gadkowsky (61.) und Vavra (66.) schossen über das Tor. Eine Freistoßflanke von Andrusak rauschte durch den Sechszehner, Mitspieler und Gegner verpassten (69).

Erst 20 Minuten vor Spielende schaffte es der Gastgeber wieder, sich aus der Umklammerung zu befreien. Dann brachte ein Traumtor von Karrmann nach Ablage Glaser aus 25 Metern die erneute Führung (73.). Das knickte die Gäste, die nun den Spielfaden der zweiten Hälfte sowie ihre Kompaktheit verloren und immer öfter ausgekontert wurden. Speziell die beiden jüngsten Baalberger Eigengewächse, der 19-jährige Buhrau und der 18-jährige Barth trieben nun das Spiel wieder nach vorn. Aus einer Kontersituation heraus entstand ein Freistoß für Baalberge, den Fau an die Lattenoberkante hämmerte (76.). Der zweite Metalltreffer. Im Spiel zwei-gegen-eins vor dem Alsleber Tor schafften es Fau und der eingewechselte Sascha Köhler nicht, die Entscheidung herbei zu führen (81.). Diese besorgte dann Fau nach erneutem Konter und Vorarbeit von Christov drei Minuten vor Schluss.

FSV-Trainer Markus Reckrühm: „Insgesamt gesehen hat Baalberge verdient gewonnen, weil es die klareren und auch mehr Tormöglichkeiten besaß. In der zweiten Halbzeit hätte das Spiel allerdings für uns kippen können. Außerdem müssen wir Minimum einen Elfmeter bekommen.“

SV 08-Trainer Karsten Meixner: „Wir haben es in der ersten Halbzeit verpasst, den Sack zuzumachen. Das hätte sich später beinahe wieder gerächt, wie so oft in dieser Saison. Nach dem 1:1 wollte Alsleben zu viel und hat uns Räume angeboten. Unter dem Strich war der Sieg nicht unverdient, weil wir in Summe die besseren Chancen hatten.“ (mz)