Kommentar zur Billigticket-Aktion der Bahn Die Bahn muss ihre Ticketpreise dauerhaft senken
Warum die Schnäppchen-Offensive der Bahn eine gigantische PR-Aktion ist.

Halle/MZ - Mit einer Million zusätzlicher Billigtickets beglückt die Bahn die Republik. Für die Kundschaft ist das schön, für den Konzern ist es eine gewaltige PR-Aktion.
Die Bahn steht gewaltig unter Druck. Sie fährt hohe Verluste ein, verliert durch das Deutschlandticket Kunden im Fernverkehr, kommt mit der Sanierung ihres Schienennetzes und der Wartung ihrer Züge nicht hinterher. Bei jeder Zugfahrt ist der Unmut der Fahrgäste mit Händen zu greifen. Kein Wunder, dass das Unternehmen gut Wetter machen will.
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Allein, eine kurzfristige Schnäppchen-Offensive wird kaum helfen, das Image langfristig aufzupolieren. Das ist angesichts von Dauerchaos auf der Schiene ohnehin eine Mammutaufgabe.
Doch will die Bahn wenigstens ein Stück attraktiver werden und neue Kunden gewinnen, muss sie ihr Tarifsystem entrümpeln, vereinfachen und die Preise dauerhaft senken. Zu Recht haben viele Fahrgäste das Gefühl, dass die Leistung, die die Bahn bietet, das Geld, das sie dafür verlangt, schon lange nicht mehr wert ist.
Anders als bei Baustellen oder Verspätungen sind hier rasch spürbare Verbesserungen möglich.
Wie hatte sich die Marketing-Vorständin Stefanie Berk bei der Ankündigung der Billigticket-Aktion zitieren lassen? „Preiswerte Mobilität ist heute aktueller denn je.“ Daran muss der Konzern sich messen lassen, permanent, nicht bloß einmalig.