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Sportfest Sportfest: Olympisches Feuer entzündet

Von regine lotzmann 19.07.2012, 16:41

aschersleben/MZ. - "I like to move it, move it" schallt aus den Lautsprechern, weit über den Schulhof des Ascherslebener Gymnasiums. Der Rhythmus fährt in die Beine der Fünftklässler, die im Haus II zu den - wie Sportlehrerin Mareile Köthe sie nennt - kleinen Olympischen Spielen von Aschersleben einmarschieren. Afrika, Asien, Amerika, Australien, Europa - jede der fünf fünften Klassen verkörpert einen Kontinent.

Da kommen Kinder aus Thailand mit leichtem Wickelgewand und Strohhut auf dem Kopf, die Australier haben Känguru und Didgeridoo in der Hand, sind Taucher oder Tennisspieler. Die buntgekleideten Afrikaner begleiten Trommelklänge. Und vorn an der Spitze der Gruppen - noch vor den lässigen Amerikanern - ist Europa zu entdecken, mit vielen Fahnen, der deutschen allen voran.

Die landestypisch gekleideten Kinder bilden dann auch das perfekte Spalier für die Fackelläufer, die an der Westdorfer Warte von Aschersleben gestartet sind und das olympische Feuer auf den Schulhof tragen. Dort wird von dem Fünftklässler Erik René Gebbert die Feuerschale entzündet.

Hell lodern die Flammen, als die Schulklassen dann die olympischen Ringe bilden, in den jeweiligen Farben ihres Kontinents.

Auf die Idee für die kleinen Olympischen Spiele war Mareile Köthe, die am Ascherslebener Gymnasium nicht nur Sport-, sondern auch Geschichtslehrerin ist, nach einer Lehrerfortbildung gekommen. "Wir waren in Griechenland und haben uns die ganzen olympischen Stätten angeschaut", ist sie von diesen Eindrücken noch immer ganz begeistert.

Zurück in Aschersleben und angesichts der bevorstehenden Olympischen Spiele von London brauchte sie nicht lange, um auch die Klassenlehrer der anderen fünften Klassen für ein gemeinsames Projekt zu begeistern. "Alle haben Ideen gesammelt, überlegt, wie sie sich kleiden können, Ausstellungen über ihren Kontinent zusammengetragen", freut sich Mareile Köthe, Klassenlehrerin der 5a, über die bunt ausgeschmückten Klassenräume.

Da gibt es einen riesigen Elefanten, der im Asienzimmer seinen Rüssel hebt, bei den Afrikanern erheben sich stolze Pyramiden. Bunt und wild geht es bei den Australiern zu, wo ein selbstgemaltes Känguru von der Tafel grüßt, sich gefährlich aussehende Krokodile zwischen Koalabären und Bumerangs rekeln. "Die Ausstellungen werden von Schülern der 11 / 3 betreut, die uns bei dem Projekt helfen", berichtet die Organisatorin und hofft auf gutes Wetter. Denn den sportlichen Teil wird es auch unter freiem Himmel geben. "Wir haben Hindernislauf und Zwei-Felder-Ball und den Marathon, mit dem wir an die Antike anknüpfen wollen."

Doch bevor es hinaus in den Stadtpark geht, bevor die Fünftklässler so richtig ins Schwitzen kommen, gibt es noch ein gesundes Sportlerfrühstück. Dafür haben die Jungen und Mädchen die Schulbänke und Stühle aus ihren Klassen herausgeräumt und im Schulflur aufgebaut, wo sie alle beieinander sitzen. Jeder hat etwas mitgebracht, das sie sich nun schmecken lassen.

"Wenn das hier so richtig gut ankommt", nickt Mareile Köthe in die Runde, "dann könnten wir das in den nächsten Jahren regelmäßig machen." Den Kindern jedenfalls gefällt es. Für sie ist diese handfeste, bunte Mischung aus Sport, Geschichte, Geografie und Sozialkunde ein schöner Abschluss des Schuljahres und schürt ganz sicher die Vorfreude auf das olympische Großereignis in London. Bei dem spielt übrigens auch ein Fast-Ascherslebener eine Rolle.

Denn Lars Geipel, der jahrelang Leiter der Ascherslebener Lokalredaktion der Mitteldeutschen Zeitung war, wird als Handball-Schiedsrichter an den Spielen teilnehmen. "Olympianachwuchs" gibt es übrigens auch an der eigenen Schule: Der stellvertretende Schulleiter Axel Wieczorek ist der Sohn von Burghild Wieczorek, die 1968 bei den Olympischen Spielen in Mexiko Vierte im Weitsprung wurde.