Amphibienfahrzeug Sowjetisches Amphibienfahrzeug GAZ-46: Armeefan aus Bebitz bei Könnern kaufte Auto mit Schiffspropeller

Bebitz - Paddel, Anker und Schwimmwesten? Das ist eigentlich kein herkömmliches Zubehör für ein Auto. Für das von Thomas Kroll aus Bebitz allerdings schon. Denn er ist seit wenigen Wochen stolzer Besitzer eines Amphibienfahrzeuges. Also ein Auto, mit dem man auch durch das Wasser fahren kann.
„Es hat sogar einen Propeller am Heck“, erzählt der 43-Jährige von dem schwimmenden Untersatz, der ursprünglich aus Russland kommt. Dort wurden die Gaz46 von 1953 bis 1958 als Armeefahrzeuge gebaut. Insgesamt rollten exakt 654 Stück vom Band. Heute kann sich der Bebitzer mehr als glücklich schätzen, einen der nur noch 30 existierenden zu besitzen.
Es existieren nur noch 30 Exemplare
„Dass ich an das Fahrzeug gekommen bin, war wirklich Glück“, sagt der leidenschaftliche Sammler von allen möglichen Dingen, die mit der Armee zu tun haben. Erst fing es mit Uniformen an, dann kam ein Motorrad dazu und zuletzt legte sich Kroll sogar einen Kettenpanzer zu. „Für das Amphibienfahrzeug habe ich mich aber von allen meinen großen Fahrzeugen getrennt“, erzählt Kroll, der den entscheidenden Tipp von einem Sammler aus Brandenburg bekam.
„Er betreibt dort ein Museum und wollte seine gesamte russische Fahrzeugflotte auflösen“, erzählt Kroll, der bei dem Gaz 46 dann einfach nicht Nein sagen konnte. Dieses Fahrzeug muss vermutlich im Dienst der Nationalen Volksarmee der DDR gestanden haben. „Aber so genau konnte ich das nicht in Erfahrung bringen“, bedauert Kroll. Der mattgrüne Lack und der gute Zustand für das 64 Jahre alte Fahrzeug deuten aber genau darauf hin.
Amphibienauto besitzt weder Türen noch Fenster
Noch ist der Armeefan mit seinem neuen Schatz aber nicht baden gegangen. Obwohl er schon seit knapp 30 Jahren den dafür notwendigen Bootsführerschein in der Tasche hat. Ob das Amphibienfahrzeug überhaupt einmal in die Saale oder aber in die Kiesgrube in Beesedau eintaucht, ist höchst fraglich. „Ich habe es eigentlich nicht vor. Dafür ist er mir zu schade“, gesteht der Kfz-Mechaniker, der an seinen Oldtimern natürlich immer selbst Hand anlegt.
Stattdessen dürften im kommenden Jahr Besucher der umliegenden Oldtimertreffen in den Genuss kommen, auf eine der Fußrasten auf der Fahrer- oder Beifahrerseite zu klettern, um in den Innenraum des Fünfsitzers zu spähen. Denn Türen und Fenster sucht man verständlicherweise vergeblich - damit bei einer Bootsfahrt auch ja kein Wasser eintritt. Notfalls müsste Plan B eintreten. Dafür gibt es laut Kroll auch noch eine verbaute Lenzpumpe, die das Wasser aus der Wanne befördert, damit die Insassen und das Fahrzeug nicht untergehen.
Ob dieses Gefährt für ihn nun noch zu toppen ist? „Eigentlich nicht“, gesteht Kroll. Nichtsdestotrotz bleibt er auf dem Armeefahrzeugemarkt auf dem Laufenden, denn: „Vielleicht sind doch mal noch ein paar Kuriositäten dabei.“ (mz)
