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Bauschutt-Deponie Plam für Bauschutt-Deponie bei Reinstedt Stadt Falkenstein/Harz: Ortschaftsrat Hoym Stadt Seeland spricht sich dagegen aus

Von Regine Lotzmann 02.09.2019, 14:56
Im Tagebau bei Reinstedt wird Kies abgebaut. Die Abbaubereiche sollen laut bisheriger Planung wieder geschlossen werden, die Fläche wieder landwirtschaftlich nutzbar sein. Nun gibt es für Teilflächen den Plan, hier eine Deponie zu bauen.
Im Tagebau bei Reinstedt wird Kies abgebaut. Die Abbaubereiche sollen laut bisheriger Planung wieder geschlossen werden, die Fläche wieder landwirtschaftlich nutzbar sein. Nun gibt es für Teilflächen den Plan, hier eine Deponie zu bauen. Petra Korn

Hoym - Sollen sie oder sollen sie nicht? Ob die Hoymer, die sich gegen den geplanten Deponie-Bau in Reinstedt aussprechen, ein eigenes Statement abgeben wollen, darüber gab es auf der jüngsten Ortschaftsratssitzung in dem Seeland-Ortsteil geteilte Meinungen.

„Jede Stellungnahme zählt. Und wenn von Hoym keine kommt, wäre das ein fataler Fehler“, erklärte Ortschaftsrat Harald Albrecht (CDU), der deshalb auf der Sitzung im Juli bereits einen entsprechenden Antrag dazu gestellt hatte.

Ortsbürgermeister Dieter Kienast (Bündnis 90/Die Grünen) wollte sich dagegen nur der Stellungnahme der Stadt Seeland anschließen, die sich eindeutig gegen die Deponie ausspricht. „Die ist professionell geschrieben, sehr umfangreich und inhaltlich richtig gut“, begründete er das.

Ortsbürgermeister Dieter Kienast wollte sich der Stellungnahme der Stadt Seeland anschließen

So habe die Stadt detailliert ihre Bedenken aufgeworfen und Behauptungen der Firma widerlegt. Etwa zu Punkten, wie Grundwasser, Verkehrsaufkommen, Tourismusentwicklung, Staub, Lärm und Landschaftsbild. Ebenso zum Bedarf einer solchen Deponie. „Besser können wir das gar nicht machen“, fand Kienast.

„Das sehe ich anders“, widersprach Albrecht und wiederholte, dass jeder einzelne Widerspruch zähle, jeder Widerspruch geprüft werden müsse. „Wir können doch das, was für Hoym wichtig ist, rausziehen“, meinte er deshalb.

„Fachlich können wir das nicht besser machen, aber ich gehe mit, dass wir das für den Ortsteil Wichtige noch einmal herauskristallisieren und mit Nachdruck anfügen könnten“, erklärte Marcel Bertram (Wählergemeinschaft). Deshalb ging der Hoymer Ortschaftsrat dann doch in Widerspruch und stellte sich in einem eigenen Schreiben hinter die Stellungnahme der Stadt.

Harald Albrecht und Marcel Bertram sprachen sich für Extra-Stellungnahme des Ortsteils gegen die geplante Deponie aus

Zudem hatten die Ortschaftsräte bei den Bürgern zahlreiche Stellungnahmen und Widersprüche eingesammelt. Dieter Kienast sprach von über 100. Seine Idee, die der Reinstedter Bürgerinitiative mitzugeben, weil die sie beim Landtag abgeben wollte, verwarf er jedoch wieder.

„Die müssen direkt bei uns oder beim Landkreis Harz in Halberstadt landen, nicht beim Landtag“, erklärte nämlich Ines Fessel vom Bauamt der Stadt Seeland das formal richtige Vorgehen.

Bürger hätten bis spätestens zwei Wochen nach dem Auslegen der Planungsunterlagen Zeit, sich zu äußern, nannte sie den Ortschaftsräten die Formalien. „Die Auslegefrist bei uns endete am 21. August, das bedeutet, die Bürger haben bis spätestens 4. September die Möglichkeit, etwas abzugeben“, sagte Ines Fessel weiter.

Wichtig sei dabei der Posteingangsstempel. Deshalb versprach Kienast, die Zettel der Bürger gleich am nächsten Tag in der Verwaltung vorbeizubringen, damit sie an der richtigen Stelle landen und am Ende auch zählen. (mz)