Neujahrswünsche Neujahrswünsche : Voller Hoffnung ins neue Jahr

Aschersleben/Seeland - Und schon ist es angebrochen, das neue Jahr. Ob es ein besseres, sichereres wird? Wir haben uns in der Region umgehört und Lehrer, Pfarrer, Polizisten, Politiker, Geschäftsleute und Künstler gefragt, was sie sich von 2021 wünschen.
Hagen Möckel, Künstler in Aschersleben: „Fast meine ganze Arbeit ist dem Corona-Virus zum Opfer gefallen. Doch er hat mir auch gezeigt, dass das, was wir an Glück haben, nicht selbstverständlich ist“, sagt Schauspieler Hagen Möckel, dessen sehnlichster Wunsch das Ende der Pandemie ist. „Damit ich so bald als möglich wieder in Kontakt mit dem Publikum treten kann.“
Theater sei für ihn eine lebende Leinwand, die nicht nur Bilder übermittele, sondern ein wirkliches Gefühl hinterlasse. „Man lebt ein Stück mit, leidet, lacht oder wütet mit den Menschen, die auf der Bühne ihr Bestes geben, den Menschen zu ihren Füßen eine Nachricht zu hinterlassen.“ Und so verbindet der Künstler mit 2021 die Hoffnung, wieder Theater spielen zu können. „Ich will einfach nicht aufhören, an die Kultur zu glauben.“
Voller Optimismus schaue er deshalb auf den 23. April, wo er gemeinsam mit Pianistin Svetlana Meskhi und Hilmar Eichhorn dem Ascherslebener Publikum sein Beethoven-Programm vorstellen wolle. „Ich wünsche mir, dass wir bald wieder zu einer halbwegs geordneten Normalität zurückkehren.“
Johanna Bernstengel, Pfarrerin in Gatersleben: „Ich wünsche mir, dass die Gottesdienste wieder mit zahlreichen Besuchern und fröhlichem Gesang gefeiert werden, aber ich fürchte, dass wir noch eine Weile mit Masken, Abstand und ohne Gemeindegesang feiern müssen“, glaubt Johanna Bernstengel, die die neue Pfarrerin im Pfarrbereich Gatersleben ist. Sie hofft, dass das Vertrauen in die Kirchen bestehen bleibt und die Leute sagen, was sie sich von Pfarrern und Kirchenmitarbeitern wünschen.
Persönlich und nicht über die sozialen Medien, in denen oft ein respektvoller Umgang fehlt. Den wünscht sie sich auch für die anstehenden Wahlen. „Dort sollen nicht einfach nur Sündenböcke gesucht werden, sondern Lösungen - und zwar für alle Menschen, die hier leben und nicht nur für bestimmte Menschengruppen.“
Denn die Pfarrerin wünscht sich mehr gesellschaftlichen Zusammenhalt, dass die Pandemie schnellstmöglich Geschichte ist und all die schönen Dinge aus dem letzten Jahr nachgeholt werden können. „Vor allem aber wünsche ich mir, dass so wenig Menschen wie möglich krank werden und sterben, der Impfstoff wirkt und so wenigstens ein bisschen Normalität einkehren kann.“
Heike Brehmer, Politikerin, MdB, Aschersleben: „Für das Jahr 2021 wünsche ich uns allen zuerst einmal Gesundheit. Das verbinde ich mit der Hoffnung und Zuversicht, dass wir die Pandemie alsbald hinter uns lassen, Deutschland verantwortungsvoll aus der Krise führen und zur Normalität zurückkehren können“, erklärt Heike Brehmer.
Die ehemalige Landrätin, die für die Region nun im Bundestag sitzt, findet: „Zur Normalität gehört für mich aber auch ein höflicher, menschlicher Umgang miteinander und dass wir uns um die Menschen kümmern, die unsere Hilfe und Unterstützung benötigen.“ Als Politikerin wünsche sie sich mehr Vertrauen in die Politik und bittet: „Schauen Sie bei mancher Aussage - vor allem in den sozialen Medien - etwas genauer hin, hinterfragen Sie den Wahrheitsgehalt sachlich, fragen Sie bei Zweifeln vielleicht einmal öfter nach und treten Sie in einen konstruktiven Dialog ein!“
Klaus-Ulrich Schnita, Regionalbereichsbeamter im Seeland: „Ich wünsche mir für das neue Jahr Normalität. Dass man ganz selbstverständlich Zeit mit Freunden und der Familie verbringt oder den Urlaub und die Freizeit wo man will genießen kann“, erklärt Regionalbereichsbeamter Klaus-Ulrich Schnita, der den Kontakt zu seinen Liebsten vermisst, gerade auch zum Jahreswechsel.
So hofft er in diesem Jahr noch ein bisschen mehr, dass seine Familie und er gesund bleiben. „Und allen Mitmenschen wünsche ich: Bleiben Sie gesund und zuversichtlich! Es kommen auch wieder bessere Zeiten.“
Axel Wieczorek, Lehrer und Vizeschulleiter im Gymnasium Stephaneum Aschersleben: „Nach einem solchen Jahr gibt es sehr überschaubare Wünsche, man wird bescheiden und anspruchsärmer“, sagt Vize-Schulleiter Axel Wieczorek, der hofft, dass Familie und Freunde gesund bleiben. Er wünscht sich Geselligkeit und Familienfeiern, Spaß im FC-Carl-Zeiss-Jena-Stadion und dass es möglich ist, wieder Urlaub in allen Regionen der Erde durchzuführen - ohne Angst vor Ansteckung.
„Beruflich hoffe ich, dass diese schwierige Form des Unterrichts zwischen Präsenz- und Distanzlernen, mit Maske, Lüftung, Abstand… so schnell wie möglich wieder in die Normalität überführt werden kann.“ Gesichter nicht zu sehen, sei eine Herausforderung, wenn man Kinder einschätzen möchte. Und es fehlen Ski- und Kanukurse, Klassen- und Studienfahrten, Wissenschaftswochen und eine problemlose Prüfungsvorbereitung mit maximalen Erfolgen und einem rauschenden Abiball. Er vermisst Sport- und Kulturveranstaltungen und die internationalen Kontakte der Schule.
„Gesellschaftlich wünsche ich mir, dass durch Verständnis, Vernunft und Impfstoff so schnell wie möglich wieder Normalität hergestellt werden kann.“ Und es einen Sichtwandel bei denen gibt, die nicht glauben, dass dieses Virus gefährlich ist. „Ich wünsche mir, dass jeder jeden so oft wie möglich anlächelt und sei es über das Strahlen der Augen. Eine liebe Geste ist oft mehr wert. Es macht Mut, es verbreitet Zuversicht, es hilft in weniger schönen Momenten.“
Diana Hofmann, Geschäftsfrau in Aschersleben: „Ich wünsche mir für 2021 natürlich eine gesunde Familie, gesunde Freunde und gesunde Mitarbeiter“, sagt Diana Hofmann, die in Aschersleben einen Spiel- und Schreibwarenladen betreibt.
„Ich glaube, wir alle wünschen uns auch von Herzen unser altes Leben zurück“, meint sie weiter. Doch dafür müsste noch viel getan bzw. eben nicht getan werden. Und sie wünscht sich, dass sich der Abstand in den Köpfen der Menschen wieder verringert und sie das Verständnis unter- und füreinander wiederfinden. (mz)