Ein Herz für den Nachwuchs Neugeborene vom Heimatverein Plötzkau begrüßt: Kleine Geschenke für Babys

Plötzkau - Lena mag Gesang offenbar nicht besonders. Denn als die Mitglieder des Heimatvereins Plötzkau ein Lied über Plötzkau anstimmen, muss die kleine Dame schreien.
Und so sehr sich Mama Jana Zengerling auch bemüht, sie zu beruhigen: Lena Henrike schreit einfach weiter. Doch niemand nimmt es ihr übel, schließlich ist sie gerade einmal 13 Wochen alt.
Die Gesangseinlage gehörte zu einer Veranstaltung des Heimatvereins, der erstmals die jüngsten Einwohner Plötzkaus (einschließlich der Ortsteile Bründel und Großwirschleben) eingeladen hatte, um sie mit einer Urkunde und einem kleinen Präsent zu begrüßen.
Eine einmalige Aktion
Es ist eine einmalige Aktion in der unmittelbaren Umgebung. Weder Bernburg noch anderen Kommunen im Altkreis heißen ihren Nachwuchs offiziell willkommen, geschweige denn, dass sie ihm ein Präsent zukommen lassen.
Neben Lena Henrike gehören Ronja, Taro, Elias, Moritz Pepe sowie Lenny Luca zu den jüngsten Einwohnern in Plötzkau. Bis auf letzteren waren auch alle in der Heimatstube anwesend.
„Sechs Babys in einem Vierteljahr - wenn das so weitergeht, können wir zufrieden sein“, sagt Sylvia Wojtaszek, die die Idee zu einer solchen offiziellen Begrüßung hatte.
Auch die anderen Mitglieder des Heimatvereins waren angetan von diesem Gedanken. Schließlich habe man mit Spendengeldern die kleinen Geschenke - T-Shirts und Kuscheldecken - für die jüngsten Plötzkauer kaufen können, erzählt Wojtaszek.
Alle können sich richtig kennenlernen
So könne man nicht nur den Nachwuchs kennenlernen, sondern auch die jungen Eltern, erläutert Wojtaszek. Denn nicht immer seien dies Einheimische.
Außerdem könne man die jungen Leute so ein wenig in das Dorfleben mit einbeziehen.
Dabei sei es gar nicht so einfach gewesen, die Familien mit Nachwuchs herauszufinden, weil das Einwohnermeldeamt wegen des Datenschutzes keine Namen herausgibt.
„Wir haben dann über den Buschfunk davon erfahren und alle eingeladen“, erzählte Wojtaszek.
Ganz kurzfristig eingeladen
Die kurzfristigste Einladung haben dabei die Eltern von Moritz Pepe Alex erhalten: Pfarrerin und Heimatvereinsmitglied Renate Lisock hatte tags zuvor einen Kinderwagen in Bründel entdeckt und die Eltern daraufhin spontan in die Heimatstube eingeladen.
Tatsächlich ist Moritz mit fünf Wochen auch der Jüngste im Bunde. Doch seine Eltern, die mit Stella Josephin schon eine zehnjährige Tochter haben, kamen ebenso gern in die Heimatstube wie vier weitere Mamas mit ihrem Nachwuchs.
Die Freude war groß
„Es ist eine schöne Geste“, sagte Jana Zengerling. Die kleine Lena ist für die 33-Jährige das zweite Kind: Sie hat bereits einen vierjährigen Sohn (Jannik Leon). „Wir haben uns sehr über die Einladung gefreut“, sagt auch Christina Teisner.
Deren Sohn Taro - elf Wochen alt - hat die ganze Veranstaltung übrigens völlig entspannt verfolgt. Er hat sich weder von den vielen fremden Menschen, noch vom Gesang oder der Kamera für das Zeitungsfoto aus der Ruhe bringen lassen.
Inge Freimann vom Heimatverein jedenfalls hofft, dass alle Beteiligten die Veranstaltung in guter Erinnerung behalten und vielleicht später davon berichten.
Wobei die Neugeborenen selbst wohl kaum Erinnerungen haben werden. Aber sie können sich ja von ihren Eltern davon berichten lassen. (mz)