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Lehrermangel an Grundschule Lehrermangel an der Grundschule in Nienburg Saale: Mitarbeiter vom Jugendamt helfen aus

Von Franz Ruch 24.09.2019, 09:56
Schüler vorm Gebäude der Grundschule in Nienburg.
Schüler vorm Gebäude der Grundschule in Nienburg. Pülicher

Nienburg - Personalmangel ist ein Problem, das vielen erst auffällt, wenn sie selbst betroffen sind, oder noch schlimmer: die eigenen Kinder. So auch an der Grundschule in Nienburg. Hier gibt es schon seit Jahren akuten Personalmangel. Die Verantwortung dafür trägt das Land, doch die Probleme müssen Stadt und Schule vor Ort austragen.

Acht Klassen werden zurzeit von sechs Lehrkräften unterrichtet

Derzeit werden an der Grundschule in Nienburg acht Klassen von sechs Lehrkräften unterrichtet. Das führt dazu, dass zwei Klassen zuweilen zusammen von einem Lehrer unterrichtet werden müssen. „Eigentlich gibt es acht Lehrkräfte, inklusive Schulleiterin“, sagt Bürgermeisterin Susan Falke (parteilos).

Davon seien aktuell zwei krank - wie auch eine Pädagogische Mitarbeiterin. Da die fehlenden Beschäftigten nicht durch Ersatzlehrkräfte ausgeglichen werden können, muss sich auf anderem Wege beholfen werden: „Die Betreuung, insbesondere auch die Pausenaufsicht, wird zum Teil von ehrenamtlichen Helfern übernommen“, so die Bürgermeisterin.

So haben sich beispielsweise Mitarbeiter vom Jugendamt, die sich eigentlich nur um einzelne Kinder kümmern, bereit erklärt, die Aufsicht für ganze Klassen zu übernehmen. Eine pädagogische Ausbildung sei für die ehrenamtliche Aushilfe allerdings keine Voraussetzung.

Stadt und Schule sehen sich in machtloser Position. Zwar ist die Stadt Träger der Grundschule, als da sie über Gebäude und Inventar verfügt, die Personalausstattung ist hingehen Aufgabe des Landes Sachsen-Anhalt. „Wir kommunizieren das kommunale Problem immer wieder in Richtung Landesebene“, so die Bürgermeisterin.

Kooperation mit dem Hort funktioniert dagegen sehr gut

Die prekäre Personalsituation beschäftige die Schule schon seit mehreren Jahren und jedes Jahr wieder aufs Neue. Im Gegensatz zur Schule, ist das Personal des Hortes Sache der Stadt. Susan Falke ist froh, dass die Zusammenarbeit läuft: „Der Hort verschließt sich nicht, Verantwortung zu übernehmen. Dafür sind wir dankbar.“ (mz)