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"Es könnten 90.000 Euro sein" Kriminelle brechen Geldautomat Kaufland Hecklinger Straße Staßfurt auf: Sparkasse widerspricht Polizeiangaben zur Beute

Von Wolfram Schlaikier 13.07.2020, 20:43
Das aufgebrochene Dach des Kaufland-Supermarkts in der Hecklinger Straße in Staßfurt
Das aufgebrochene Dach des Kaufland-Supermarkts in der Hecklinger Straße in Staßfurt Polizei

Staßfurt/Bernburg - Nach dem Aufbruch eines Geldautomaten im Kaufland-Supermarkt in Staßfurt in der Nacht zu Montag ist unklar, ob die Bankräuber mit oder ohne Beute fliehen konnten.

Während das Polizeirevier Salzlandkreis am Montag gegen 14 Uhr per E-Mail mitteilte, dass die Einbrecher „augenscheinlich“ nicht an das Bargeld gelangt seien, sprach Stefan König vom Vorstandssekretariat der Salzlandsparkasse wenige Stunden später von einem hohen fünfstelligen Verlust und ergänzte: „Es könnten 90.000 Euro sein.“

Über das Dach und eine Bäckerei-Filiale gelangten die Kriminellen ins Gebäude

Die Kriminellen waren in der Nacht zu Montag auf das Dach des Marktes geklettert, hatten dort ein quadratisches Loch hineingeschnitten und seien so ins Innere einer Bäckerei-Filiale gelangt. Im Lagerraum der Steinecke-Filiale stemmten sie eine Wand auf, um anschließend die Rückseite des Geldautomaten aufzubrechen.

Nun widersprechen sich die Angaben von Polizei und Sparkasse. Polizeisprecher Marco Kopitz schreibt: „Augenscheinlich gelangten die Täter aber nicht an das Bargeld des Automaten“. Stefan König von der Sparkasse dagegen sagt: „Das waren Profis, die waren definitiv erfolgreich.“

Sollten die Kriminellen tatsächlich Beute gemacht haben in der Hecklinger Straße in Staßfurt, wäre es bereits der zweite sprichwörtliche Coup innerhalb weniger Monate im Kreis.

Parallelen zum Automatenaufbruch im Januar in Schönebeck

Denn der Einbruch in Staßfurt hat große Ähnlichkeit mit einem Automatenaufbruch Ende Januar 2020 in Schönebeck. Die Kriminellen waren damals, ebenfalls über das Dach, ins E-Center an der Stadionstraße eingebrochen und hatten dort einen Geldautomaten in der Passage aufgebrochen. Sie flüchteten „mit etwa 100.000 Euro“, wie die Polizei damals mitteilte, übrigens ohne irgendeinen Alarm auszulösen.

Auch beim Einbruch in der Nacht zu Montag in Staßfurt wurde offenbar kein Alarm ausgelöst - weder im Gebäude, noch am Geldautomaten.
Dass die Sicherheitssysteme versagten, sei ein starkes Indiz für höchste Präzision bei den Kriminellen, sagt Stefan König von der Sparkasse. Er gesteht: „Das ist auch ein Schlag für uns.“

Wer Auffälliges beobachtet hat oder andere Hinweise zu dem Einbruch geben will, kann sich an das Polizeirevier Salzlandkreis, Telefon 03471/37 90, wenden. (mz)