1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Salzlandkreis
  6. >
  7. Personal Kühlung Wachschutz: In Staßfurt Bodestraße 11 wird Impfzentrum gegen Corona im Salzlandkreis eingerichtet: Impfstationen in Aschersleben Bernburg und Schönebeck

Personal Kühlung Wachschutz In Staßfurt Bodestraße 11 wird Impfzentrum gegen Corona im Salzlandkreis eingerichtet: Impfstationen in Aschersleben Bernburg und Schönebeck

Von Katrin Wurm 12.12.2020, 13:56
In der ehemaligen Kinderklinik in Staßfurt soll bald gegen das Coronavirus geimpft werden.
In der ehemaligen Kinderklinik in Staßfurt soll bald gegen das Coronavirus geimpft werden. Frank Gehrmann

Aschersleben/Stassfurt - Das Corona-Impfzentrum des Salzlandkreises wird in der ehemaligen Kinderklinik in Staßfurt aufgebaut. Darauf haben sich die zuständigen Organisatoren des Landkreises gemeinsam mit dem Ameos-Klinikum geeinigt. „Damit wird das Impfzentrum in der Mitte des Landkreises ansässig sein“, sagt Landrat Markus Bauer zur Standortwahl.

Bei einem Vor-Ort-Termin informiert er, dass es neben dem Impf- und Logistikzentrum in Staßfurt drei weitere Impfstationen im Landkreis geben wird, „um die Menschen besser zu erreichen und ihnen lange Wege zu ersparen“, so Bauer.

In Aschersleben, Bernburg und Schönebeck werden drei Impfstationen eingerichtet

In Aschersleben, Bernburg und Schönebeck soll es diese Impfstationen geben, die ebenfalls in Ameos-Gebäuden errichtet werden sollen. „Wir haben uns bewusst dagegen entschieden, etwa stillgelegte Lagerhallen oder Supermarkthallen als Impfzentrum zu nutzen, denn uns ist das medizinische Umfeld wichtig“, begründet Bauer.

Im Impfzentrum in Staßfurt wird nicht nur geimpft, sondern auch der dann zur Verfügung stehende Impfstoff auf die Impfstationen in Aschersleben, Bernburg und Schönebeck verteilt.

Das Staßfurter Impfzentrum wird über einen geeigneten Kühlschrank verfügen. „Denn der Corona-Impfstoff muss bei minus 60 Grad gelagert werden“, sagt der Landrat und weist darauf hin, dass der Impfstoff auch sicherheitstechnisch bewacht wird. „Auch das haben wir mit eingeplant.“

Die Impfstoffe von Biontech/Pfizer sowie von Moderna kämen infrage. Welcher Impfstoff es genau wird, stehe jetzt noch nicht zu hundert Prozent fest, da beide Impfstoffe sich noch im Zulassungsverfahren für den Einsatz in der EU befinden.

Für Kühlung und Wachschutz am Zentrum werde gesorgt, so der Landrat

In Sachsen-Anhalt rechnet man derzeit mit ersten Teillieferungen von Impfdosen zum Jahresende und zu Jahresbeginn. Der Fokus für die ersten Impfungen liege zunächst bei der Versorgung von Pflegebedürftigen und dem Personal in Pflegeeinrichtungen.

Für die Inbetriebnahme des Zentrums in Staßfurt gibt es ein ambitioniertes Ziel. Am 15. Dezember soll alles betriebsbereit sein, sodass - wenn ein Impfstoff zugelassen ist - sofort geimpft werden kann.

„Die ehemalige Kinderklinik bietet gute Voraussetzungen. Im Grunde sind die Räumlichkeiten gut in Schuss. Jetzt müssen wir noch an den Medienleitungen arbeiten“, erklärt der designierte Ameos-Regionalgeschäftsführer Freddy Eppacher den aktuellen Stand. „Der Aufwand zur Ertüchtigung ist überschaubar“, fügt er an.

Beim Personal für das Impfzentrum hofft der Landkreis auf die Unterstützung der regionalen Ärzte, Rettungsdienste und Hilfsorganisationen, der Kassenärztlichen Vereinigung, der Bundeswehr und auch des Sozialministeriums.

Wer im Impfzentrum arbeiten wird, ist noch nicht geklärt

„Das wird der wohl schwierigste Part“, meint Markus Bauer und hofft, dass sich auch medizinisches Personal im Ruhestand bereit erklärt, mitzuhelfen.

Der Salzlandkreis plant in seinem Impfzentrum mit vier Impfteams im Zwei-Schicht-Betrieb an einem Acht-Stunden-Tag. Jedes Team soll dabei unter FFP-2-Maskenschutz vier Impfplätze betreuen, braucht dafür einen Arzt und zwei bis drei Helfer.

Außerdem ist vorgesehen, dass vier bis fünf mobile Impfteams die Pflegeeinrichtungen aufsuchen. Die im Landkreis tätigen Hilfsorganisationen wie der ASB Aschersleben haben bereits ihre Bereitschaft bekundet und Personal gemeldet.

Ganz spontan kann man dann allerdings nicht ins Impfzentrum fahren, sondern nur mit Termin. „Dazu wird uns eine Terminvergabesoftware zur Verfügung gestellt. So kann man online Termine vereinbaren, aber auch per Telefon wird das möglich sein“, erklärt Fachbereichsleiter Thomas Michling.

50 bis 60 Prozent der Bevölkerung müssten geimpft werden

Klaus Henning Thomas, Chefarzt für Pneumologe im Ameos-Klinikum, hofft auf eine hohe Impfbereitschaft. „Es ist unser großer Wunsch, dass das Impfzentrum von der Bevölkerung mit einer hohen Zahl an Impfungen intensiv genutzt wird.

Damit können wir den Weg zur Rückkehr in eine Normalität ebnen und leisten einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Pandemie“. Zwischen 50 und 60 Prozent der Bevölkerung müssten geimpft sein, um eine gewisse Herdenimmunität zu erreichen, informiert er.

Bund und Länder hatten zuletzt festgelegt, wie viele Impfzentren es in den Bundesländern geben soll. In Sachsen-Anhalt sind 14 Impfzentren vorgesehen. Elf in den Landkreisen und drei in den Oberzentren Halle, Magdeburg und Dessau. „Die jeweilige Zuständigkeit zum Aufbau der Impfzentren obliegt den Landkreisen“, erklärt Landrat Markus Bauer. (mz)