Handball Handball: HC Aschersleben kann Klassenerhalt perfekt machen

Aschersleben/MZ - Was haben Thilo Leuschner, Andreas Stops, Tino Franke, Erwin Feuchtmann, Patricio Martinez und Carsten Kommoß gemeinsam? Sie gehörten zum Kader des HC Aschersleben, als der am 1. Dezember vergangenen Jahres 34:37 gegen den SV Auerbach verlor. Freitag Abend um 19 Uhr findet das Rückspiel in Auerbach statt. Keiner der genannten Spieler wird dann auf dem Mannschaftsmeldebogen stehen. Drei von ihnen, nämlich die drei Torhüter Leuschner, Stops und Franke, spielen keine Rolle mehr in der ersten Mannschaft. Zwei von ihnen, nämlich Feuchtmann und Martinez, haben den Verein zu Beginn der Rückrunde verlassen. Und einer, Carsten Kommoß, fällt wegen eines kürzlich erlittenen Kreuzbandrisses aus.
Selten hat der Satz so gepasst, wie diesmal: Das Rückspiel findet unter ganz anderen Voraussetzungen als das Hinspiel statt. Nicht nur, weil diese sechs fehlen. Es sind ja auch Spieler dazu gekommen. Raimonds Steins im Tor, Mindaugas Veta im Rückraum. Zudem ist Gorden Müller, der im Hinspiel verletzt fehlte, fit. Damals war noch Frank Seifert senior für die Mannschaft verantwortlich. Interimsweise, weil der Verein keine schnelle Trainerlösung nach der Entlassung von Gunter Funk fand. Seit Beginn des Jahres sitzt Jörg Neumann im Sattel. Und das er sattelfest ist, zeigt die Bilanz des HCA, seit er da ist. Sechs Siege, fünf Niederlagen - in der Kürze der Zeit eine positive Bilanz zu bewerkstelligen, spricht für den Trainer. Es wird ihm wohl in den nächsten Tagen mit einer Vertragsverlängerung gedankt.
Verein und Trainer sollen sich einig sein. Es wird wohl nur noch auf den passenden Zeitpunkt gewartet, die Nachricht zu veröffentlichen. Da ist es doch passend, dass der HC Aschersleben mit einem Sieg morgen Abend den Klassenerhalt in der 3. Liga Ost perfekt machen kann. Dass die Alligators dazu in der Lage sind, daran lassen sie selbst keinen Zweifel. „Wir sind einfach die bessere Mannschaft“, sagt Gorden Müller. Zwar sei Auerbach ein unbequemer Gegner, doch die Leistung am letzten Sonnabend gegen Gensungen/Felsberg hat dem HCA viel Selbstvertrauen verschafft. „Wir haben in der Abwehr unsere Formation gefunden“, sagt Müller. Das gebe Sicherheit.
Jörg Neumann freut sich über so viel Selbstsicherheit bei seinen Spielern. Er glaubt nicht, dass das in Überheblichkeit abgleitet. „Alle wissen, was sie tun müssen. Die Mannschaft ist sich der riesen Chance bewusst“, so der Trainer.
Doch nicht nur für den HCA ist es eine große Möglichkeit. Der SV Auerbach braucht selbst jeden Punkt im Abstiegskampf. Auch wenn der 14. Tabellenplatz, auf dem die Bayern derzeit stehen, in dieser Saison nicht automatisch den Abstieg bedeutet. Anfang der Woche gab Ligakonkurrent TG Münden bekannt, sich aus der 3. Liga zurückzuziehen. Die Saison spielen die Niedersachsen, die sportlich den Klassenerhalt sicher hatten, aber zu Ende. Da keine der vier Drittligastaffeln bevorteilt werden darf, spielen die Tabellenvierzehnten der Staffeln eine Relegation. Aschersleben soll das egal sein. „Wir wollen uns stressfreie Wochen erarbeiten“, sagt Gorden Müller.
Der HCA wird am Freitag - wie schon gegen Gensungen/Felsberg - wieder nur elf Spieler aufbieten können. Die Idee, einen A-Jugendlichen von Leipzigs Bundesligateam als Ersatz für Carsten Kommoß zu verpflichten, musste verworfen werden. „Das wird uns aber nicht daran hindern, unser Ziel zu erreichen“, so Jörg Neumann.