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Handball Handball: Ernüchterung bei den Alligators

Von THORSTEN KÖHLER 07.11.2010, 16:16

ASCHERSLEBEN/MZ. - Im Gegensatz zu einigen anderen Partien, in denen die Ascherslebener lange mitgehalten haben und erst in der Schlussphase die entscheidenden Gegentore kassierten, zeichnete sich die Niederlage diesmal schon Mitte der ersten Hälfte ab. Denn schon nach gut neun Minuten lag der Gastgeber mit vier Toren im Hintertreffen. Und diesen Rückstand konnte er nicht mehr wettmachen.

Gründe für die erneute Niederlage gibt es gleich mehrere. Die Abwehr konnte die Kreise von Evgeny Vorontsov, mit acht Toren bester Werfer beim WHV, Moritz Barkow (6), Fabian Hesslein und Jochen Geppert (beide 5) nie entscheidend einengen. Weder mit einer 5:1 noch mit einer 6:0-Variante. Aber noch gravierender waren die Nachteile im Angriff. Durch den verletzungsbedingten Ausfall von Gorden Müller, lastete die Verantwortung auf den Schultern von Vojislav Cocuz. Doch er war damit hoffnungslos überfordert, blieb ohne Tor und wurde schon in der Anfangsphase vom Feld genommen. "Ich bin von seiner Vorstellung enttäuscht", sah Spielertrainer Dimitri Filippov seine Vorstellung. Es konnte jedoch kein anderer Spieler in die Bresche springen. So fehlte es den Krokodilen oftmals an der nötigen Durchschlagskraft. Einzig Svajunas Kairis, mit acht Toren beste Alligator, brachte die Gästedeckung in Schwierigkeiten. Doch das war zu wenig, um erfolgreich zu sein. Zudem vergab der HCA noch drei Siebenmeter.

"Der Gegner hat offensiv gedeckt, vor allem gegen Ronny Liesche. Zudem haben wir in den entscheidenden Phasen die Tore nicht gemacht. Wilhelmshaven war auch im Spiel eins gegen eins stärker", schätzte Filippov ein.

Dagegen konnte WHV-Trainer Andrej Staszewski mit seinen Schützlingen vollends zufrieden sein. Er lobte jedoch zuerst die medizinische Abteilung. "Es ist sensationell, was sie geleistet hat. Am Mittwoch zum Training hatte ich nur drei Spieler und heute haben wir zwei Punkte geholt. Die Mannschaft hat 60 Minuten gekämpft und sich den Sieg verdient", so Staszewski.

Die Norddeutschen machten von Beginn an Nägel mit Köpfen. Nach acht Minuten lagen sie 5:2 vorn. Zwei Minuten später war ein Vier-Tore-Vorsprung herausgespielt. Diesen ließ sich Wilhelmshaven in der ersten Hälfte nicht mehr nehmen. Eine Auszeit schon nach 16 Minuten und ein Torwartwechsel - für den zunächst glücklosen Andreas Böhm kam Ivan Szabo, - der seine Sache ordentlich machte, brachten jedoch nicht die erhoffte Wirkung. Als sich dann Filippov einwechselte, ging noch einmal ein Ruck durch die Mannschaft. Auch dank seiner Tore kam der HC auf 10:12 heran. Doch eine Zeitstrafe beendete die kurze Aufholjagd. So ging es mit einem 13:17 in die Pause.

Wer dachte, die Alligators würden mit neuem Elan aus der Kabine kommen, wurde enttäuscht. Denn nur wenige Minuten nach Wiederanpfiff zog der Gast auf 15:21 davon. Nun endlich zeigten die Ascherslebener kämpferische Qualitäten. Nach vier Toren in Folge kamen sie auf 22:25 heran. Doch nach nur sechs Sekunden wurde mit dem Treffer zum 22:26 die Hoffnung im Keim erstickt. Nach 49 Minuten und dem 22:29 war das Spiel praktisch gelaufen. Die Gäste brachte den Vorsprung locker über die Zeit und machten in der Schlussphase sogar noch zwei Tore in Unterzahl. Am Ende stand ein ernüchterndes 29:34 auf der Anzeigetafel in der Ascherslebener Ballhausarena.

HCA: Böhm, Szabo; Kommoß (6), Böcker, F. Seifert, Kairis (8), P. Seifert, Lampe (3), Milosevic (3), Filippov (4), Liesche (3), Eulenstein, Cocuz, Otto (2).

WHV: Dannigkeit, Krechel; F. Hesslein (5), Geppert (5), Maas (1), Warnecke (1), T. Hesslein (1), Voromtsov (8), Drechsler (2), Waschul, Barkow (6), Köhrmann (3), Czertowicz (2).

SR: Harald Schembs / Markus Weyell;

ZS: 348; Zeitstrafen: 2 / 6;

Siebenmeter: 3 / 6 - 2 / 2.