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Handball-3. Liga Handball-3. Liga: Ein Knackpunkt-Spiel für Anhalt Bernburg?

Von Marcus Bräuer 12.11.2015, 19:40
Tim Ackermann hatte am Mittwochabend Rückenprobleme, will bis Sonnabend aber fit werden.
Tim Ackermann hatte am Mittwochabend Rückenprobleme, will bis Sonnabend aber fit werden. Pülicher Lizenz

Bernburg - Mittwoch ist Belastungstag beim SV Anhalt Bernburg. Während am Donnerstag und Freitag die unmittelbare Wettkampfvorbereitung auf dem Plan steht, geht es am Mittwoch darum, die Spieler ordentlich ins Schwitzen zu bringen. Die Intensität wird hoch gehalten, dennoch sollen die Abläufe bei den Übungen exakt sein. Am vergangenen Mittwoch gab es Kleingruppentraining. Torwürfe aus dem Rückraum und von außen standen auf dem Programm. Und um das Ganze schwerer zu machen, standen zwei Spieler als Blocker da. „Die Kooperation zwischen dem Block und dem Torhüter war auch ein Trainingsschwerpunkt“, erzählt Lars Becker. Auf der Gegenseite übten die Kreisläufer, wie sie mit schlechten Pässen - Becker schoss die Bälle mit dem Fuß - umgehen.

Mittelmäßige Bilanz

Der Co-Trainer war diesmal allein verantwortlich, weil Cheftrainer Christian Pöhler terminlich verhindert war. Neben ihm fehlten auch Toni Pajung und Enrico Lampe. Beide haben derzeit mit einem Grippeinfekt zu kämpfen. Tim Ackermann nahm teil, dem Kreisläufer zwickte es gegen Ende des Trainings aber im Rücken. Es könnte also sein, dass der SV Anhalt mit einigen angeschlagenen Spielern zum Heimspiel am Sonnabend gegen Eintracht Hildesheim (Anwurf: 16.30 Uhr) antreten muss.

Hildesheim. Vor der Saison hatten den Zweitligaabsteiger alle ganz oben auf dem Zettel der Aufstiegsaspiranten. Doch das Team aus Niedersachsen ist bisher eine Enttäuschung: Vier Niederlagen, zwei Unentschieden, vier Siege ergeben in der Summe mittelmäßige 10:10 Punkte. Eine Erklärung für diesen Start liegt vielleicht im Wechsel der Spielklasse begründet. „Man ist in der letzten Saison abgestiegen und ist plötzlich der Favorit, obwohl man noch das Gefühl hat, nicht viel zu gewinnen“, sagt Anhalt-Trainer Christian Pöhler am Telefon. Der Reflex, dass das Team, das aus einer höheren Spielklasse kommt, sofort wieder aufsteigt, löst nicht zwangsläufig aus. „Vielleicht haben sie die Liga auch etwas unterschätzt“, so Pöhler.

Besteht nun die Gefahr, dass der SV Anhalt Bernburg Hildesheim unterschätzt? Hört man Steffen Cieszynski zu, dann nicht. „Hildesheim ist eine starke Mannschaft“, sagt der Bernburger Rückraumspieler, „denen fehlt vielleicht ein Knackpunkt, um die Saison in die richtige Bahn zu lenken.“ Cieszynski erinnert an die Saison 2013/14, als Bernburg so ein Knackpunktspiel hatte, das alles veränderte: „Keiner hat damals damit gerechnet, dass wir gegen Baunatal gewinnen.“ Der Sieg gegen den späteren Zweitligaaufsteiger war der erste von 14 in Folge.

Der geneigte Fan hofft natürlich nicht, dass Hildesheim in Bernburgs Fußstapfen tritt. Die Konstellation ist auch eine andere. Hildesheim müsste die Serie mit einem Auswärtssieg beginnen. Bekanntlich ist das in Bernburg eine der schwersten Aufgaben überhaupt. Der SV Anhalt ist saisonübergreifend zu Hause seit zwölf Spielen ungeschlagen (neun Siege, drei Unentschieden). Zudem ist die Auswärtsbilanz der Hildesheimer dürftig: Nur eines der fünf Duelle in fremder Halle konnte gewonnen werden (29:27 in Stralsund).

„Es gibt nichts zu unterschätzen“

Dennoch ist man beim SV Anhalt trotz des gewachsenen Selbstvertrauens nach zwei Auswärtssiegen in Folge vorsichtig. „Hildesheim hat mehrere Spieler, die jahrelang in der zweiten Liga gespielt haben. Es gibt da nichts zu unterschätzen“, sagt Steffen Cieszynski. Und Christian Pöhler hat die Eintracht sogar noch nicht abgeschrieben, was die Aufstiegsambitionen angeht: „Ich habe Hildesheim immer noch auf dem Zettel. Sie werden noch eine Reihe von guten Spielen machen.“

Fakt ist aber auch, was Lars Becker nach dem Mittwochtraining sagte: „Nach den schweren Auswärtssiegen müssen wir zu Hause nachlegen, wenn wir weiter nach vorne wollen.“ Es verspricht eine spannende Partie zu werden. (mz)