Grundschule Güsten Grundschule Güsten: Gloster aus Kinderhand

Cölbigk - Neues Schuljahr, neue Schulleiterin, neue Traditionen: Eveline Schmidt, ihres Zeichens erst seit wenigen Tagen die Chefin der Grundschule in Güsten, bringt wortwörtlich frischen Wind mit. So haben nicht nur die Abc-Schützen - 29 sind es an der Zahl -, sondern auch die beiden höheren Jahrgänge am Dienstag ihren Unterricht nach draußen in das „Grüne Klassenzimmer“ verlagert.
Zu Fuß ging es für die Kinder von Güsten aus in das knapp vier Kilometer entfernte Cölbigk, wo sich die Gruppe aufteilte. Während die Drittklässler den Vormittag im Ilberstedter Heimatmuseum verbrachten, mussten die anderen - rund 30 Kinder - tatkräftig mit anpacken. Denn ein Apfelbaum der Sorte „Gloster“ sollte am Rande des im Mai 2012 eröffneten Spielplatzes gepflanzt werden.
Die Idee dazu hatte Eveline Schmidt. „Dieses Jahr beginnen wir damit, in jedem Ort im Bereich Saale-Wipper, aus dem Kinder in Güsten eingeschult wurden, einen Baum zu pflanzen.“ Egal ob Apfel, Birne oder Kastanie.
Die 58-Jährige erhofft sich dadurch, dass das Gemeinschaftsgefühl der Kinder gestärkt werde. Nicht zuletzt lasse sich die Pflege des Baumes gut in den Sachunterricht einbinden. „Es ist schön, wenn die Kinder später dann auch die Früchte sehen“, meint die gebürtige Thalenserin.
In Cölbigk wird allen voran Tillmann Gratzik den Baum im Blick behalten. Der Erstklässler wohnt vis-à-vis des Spielplatzes. „Ich werde mich kümmern“, verspricht er. Ebenso wie Matilda Schmidt, ein Jahrgang über Tillmann, die im benachbarten Ilberstedt zu Hause ist. Sie hatte auf dem Weg nach Cölbigk Äpfel am Wegesrand gesammelt und diese Bürgermeister Lothar Jänsch geschenkt, verbunden mit der Hoffnung, dass der neue Baum ebenfalls Früchte tragen werde.
Mit einem Ständchen schlossen sich die anderen Matildas Wunsch an. Dank der Musik im Ohr ging dem Gemeindeoberhaupt, der den Standort ausgewählt hatte, und Gemeindearbeiter Günter Dietrich die Arbeit deutlich leichter von der Hand. Kurze Zeit später war das Werk vollbracht.
„Wir freuen uns, dass wir die Ersten sind“, sagt Jänsch, „Wir sind ja auch am nächsten dran.“ In den folgenden Jahren sollen Bäume in Amesdorf, Güsten, Osmarsleben und Warmsdorf gepflanzt werden. Der Beginn einer hoffentlich fruchtbringenden Tradition. (mz)