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Geburten-Statistik Geburten-Statistik im Salzlandkreis: Baby-Boom in Raum Bernburg

Von Michael Bertram und Katharina Thormann 01.08.2017, 07:55
Bernburgs Hebammen haben gut zu tun: Die Zahl der Babys im Landkreis wie hier in der Hebammenpraxis „Bauchgeschichten" in Bernburg hat von 2015 zu 2016 überdurchschnittlich zugenommen.
Bernburgs Hebammen haben gut zu tun: Die Zahl der Babys im Landkreis wie hier in der Hebammenpraxis „Bauchgeschichten" in Bernburg hat von 2015 zu 2016 überdurchschnittlich zugenommen. Engelbert Pülicher

Bernburg - Der Saalekreis und der Salzlandkreis sind bei Babys der Hit. Das zeigen die Zahlen des Statistischen Landesamts in Halle zum jüngsten Geburtenanstieg, die in der vergangenen Woche veröffentlicht wurden.

Mit einem Anstieg von 10,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum belegte der Salzlandkreis im ersten Halbjahr 2016 den zweiten Platz in Sachsen-Anhalt und liegt damit dicht hinter dem Saalekreis mit elf Prozent.

Demnach wurden von Januar bis Juni vergangenen Jahres im Landkreis 731 Babys geboren, 67 mehr als im Zeitraum ein Jahr zuvor. Die anderen Gebiete konnten mit diesem Anstieg nicht mithalten.

Kliniken verzeichnen ein Plus

Die Zahlen bestätigen auch den positiven Trend in den umliegenden Krankenhäusern mit Entbindungsstationen. So stieg die Zahl der Entbindungen im Ameos Klinikum Aschersleben im Jahr 2015 von 545 auf 574 in 2016. Aktuell stehe die Zahl der Geburten für dieses Jahr bei 311.

„Damit bewegt sich die Zahl stabil auf Vorjahresniveau“, sagt Pressebeauftragter Christian Franke.

Einen noch größeren Geburtenansturm hat unterdessen das Ameos Klinikum in Schönebeck im vergangenen Jahr erlebt. Mit 60 Kindern mehr kamen 2016 insgesamt 574 Jungen und Mädchen zur Welt.

„Der Trend geht aufwärts“, freut sich Pressebeauftragte Cornelia Heller. Warum das so ist, hat offenbar mehrere Ursachen, die bisher aber nicht näher untersucht wurden. Zum einen könnte die Zunahme durch Nachwuchs bei Migranten zu den positiven Zahlen geführt haben.

„Wir beobachten aber auch, dass immer mehr Mütter zwei oder drei Kinder bekommen. Das war bisher nicht so oft der Fall“, sagt Heller.

Kreisstadt ist über der Norm

Obwohl in der Kreisstadt Bernburg selbst keine Kinder mehr im Krankenhaus zur Welt kommen, nachdem die Entbindungsstation geschlossen wurde, tut das der Zahl des Nachwuchses keinen Abbruch.

Im Gegenteil. Wie die Bernburger Stadtverwaltung mitteilte, wurden für 2016 mit 11,2 Prozent sogar noch mehr Babys im Einwohnermeldeamt registriert, als ohnehin schon die Zahlen des Statistischen Landesamtes für den Salzlandkreis ausweisen.

Auslastung der Kindertagesstätten gewährleistet

Das hört vor allem Doris Tell, Leiterin des Amtes für Kinder- und Jugendförderung, gern. Schließlich bedeutet das auch eine sehr gute Auslastung für die städtischen Kindertagesstätten.

„Wir bekommen meistens schon Anmeldungen, noch bevor die Kinder überhaupt geboren wurden“, sagt Tell.

Die Entwicklung hatte sogar schon zur Folge, dass die Krippenplatzzahlen schon erhöht werden mussten. Aber nicht nur dort spürt man den Zuwachs, auch bei den Bernburger Hebammen, die die Babys und deren Mütter in den ersten Wochen nach der Geburt betreuen.

Ob der Trend anhält? Bis jetzt deutet zumindest alles darauf hin, so Doris Tell. Denn die Zahlen beim Einwohnermeldeamt für 2017 würden in etwa gleich aussehen wie die im Vorjahr.

2017 schon 50 Geburten mehr

Auch die Zahlen in den Kliniken bestätigen das. „Wir haben über 50 Geburten mehr als im ersten Halbjahr 2016“, sagt Stephanie Seiler aus der Pressestelle des Helios-Klinikums Köthen, in dem nach einem Knick in 2015 die Kurve wieder nach oben geht.

Damit auch in Aschersleben die Zahlen weiter steigen, sind nach Angaben der Pressestelle zusätzlich im Herbst Modernisierungs- und Sanierungsarbeiten auf der Entbindungsstation geplant, kündigte die Pressestelle an. (mz)