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Fußball-Landesliga Fußball-Landesliga: Lok Aschersleben braucht nicht nur halbe Kraft

Von Daniel George 19.09.2014, 11:15
Mittelfeld-Regisseur Erik Schmidt (r.) peilt mit Lok Aschersleben den dritten Sieg in Serie an.
Mittelfeld-Regisseur Erik Schmidt (r.) peilt mit Lok Aschersleben den dritten Sieg in Serie an. Tobis Lizenz

Aschersleben/MZ - Beim Schönebecker SV, dem morgigen Gegner des SV Lok Aschersleben, rumort es derzeit ganz gewaltig: Die Spieler haben gegen die Trennung von Trainer Marko Fiedler protestiert, möchten nur unter ihm Fußball spielen. Der Vorstand ist am Montagabend zurückgetreten, Fiedler aber noch nicht wieder eingesetzt worden. Noch ist ungewiss, was für eine Mannschaft am Sonnabend im Duell mit Aschersleben (Beginn: 15 Uhr) auf dem heimischen Platz stehen wird. „Wir kennen die Interna nicht“, meint Lok-Trainer Siegfried Keller, „da können wir uns kein Urteil erlauben.“

Dabei kann Keller die Situation beim derzeit achtplatzierten Gegner durchaus nachvollziehen. Auch in Aschersleben gab es in den vergangenen Monaten immer wieder Diskussionen, vor allem um seine Person. Aber: „Zum Glück haben wir das alles relativ schnell in den Griff gekriegt“, sagt Keller im Blick zurück.

Beim SV Lok ist inzwischen Ruhe eingekehrt. Auch, weil das Team die vergangenen zwei Partien gewonnen hat und nach fünf Spieltagen auf dem zehnten Tabellenplatz steht. „Diese zwei Siege waren sehr wichtig“, sagt Siegfried Keller, „vor allem für das Selbstvertrauen.“ Lok reist mit breiter Brust nach Schönebeck - und ist gewarnt. „Wer denkt, dass Schönebeck aufgrund der aktuellen Situation mit halber Kraft spielen wird, der hat sich getäuscht“, sagt Ascherslebens Trainer.

Vor einer Woche beim 3:2-Sieg gegen den SV Fortuna Magdeburg stand Ex-SSV-Coach Marko Fiedler zwar nicht als Trainer an der Seitenlinie, dafür aber als nicht ganz so passiver Zuschauer hinter der Absperrung am Spielfeldrand. Er hielt in Absprache mit dem Vorstand die Kabinenansprache, hatte Kontakt zur Mannschaft.

„Wir haben selber genug Sorgen“

„Wir sind in der Zwickmühle. Wir sind eine geile Truppe, wollen einfach nur spielen und unseren Spaß haben. Eine sechsmonatige Sperre, wenn wir den Verein verlassen, ist dabei nicht akzeptabel“, wird Kapitän Enrico Palm in der Volksstimme zitiert. Doch die Spieler möchten nun einmal nur unter Fiedler spielen. Inwiefern das Ruder noch einmal umschlägt und ob der ehemalige Trainer schon am Sonnabend gegen Lok Aschersleben auf seinen Stuhl zurückkehrt, bleibt abzuwarten. „Wir haben selber genug Sorgen und sollten uns auf die konzentrieren“, fordert Siegfried Keller den Fokus ganz klar auf das eigene Spiel zu lenken.

Philipp Rauhut musste sich in dieser Woche einer Weisheitszahn-Operation unterziehen, sein Einsatz am Samstagnachmittag ist fraglich. Ob Philipp Horn in Schönebeck spielen kann, steht ebenfalls noch nicht fest. Der Mittelfeldspieler hat mit Leistenproblemen zu kämpfen.

Doch ganz gleich, wer genau im Aufgebot stehen wird: Aschersleben peilt den dritten Sieg in Serie an. Der würde schließlich für noch mehr Ruhe und Gelassenheit sorgen - nicht nur in der ersten Mannschaft, sondern im gesamten Verein. Siegfried Keller meint: „Es gibt noch viele Kleinigkeiten, an denen wir arbeiten müssen, aber wir sind auf einem guten Weg.“ Ganz anders als Schönebeck.