Fußball-Landesliga Fußball-Landesliga: Das letzte Fiasko des Jahres

Magdeburg - Optimisten hofften schon auf einen Punktgewinn, ja vielleicht sogar ein Ende der Niederlagenserie, als bekannt wurde, dass Lok Aschersleben am Samstagnachmittag beim VfB Ottersleben auf Kunstrasen spielen würde. Ein Geläuf, auf dem sich die Mannschaft auch daheim immer wohlfühlt. Dass Trainer Siegfried Keller nach der letzten Landesliga-Partie seiner Mannschaft im Kalenderjahr 2014 dennoch feststellen musste, dass Aschersleben „auf dem kleinen Platz“ nicht in die Zweikämpfe gekommen sei, war ein weiterer Ausdruck dessen, wie sich das Lok-Team in die Winterpause verabschiedete: erneut desaströs.
Anschlusstreffer verpasst
Mit 0:5 musste sich Aschersleben dem VfB Ottersleben am Ende geschlagen geben. Es war die siebte Niederlage in Serie, die elfte der Saison. Und es war erneut eine Niederlage, die deutlich daherkam. 30 Gegentore in den vergangenen sieben Partien, das sind im Schnitt mehr als vier pro Spiel. „Vom Ergebnis her“, meinte Siegfried Keller, „war das wieder eine Katastrophe.“ Zur Halbzeit führten die Gastgeber verdient mit 2:0. Matthias Dieterichs (6. Minute) und Maximilian Stockhaus (21.) hatten getroffen.
Zweimal hatte Lok defensiv die nötige Konsequenz vermissen lassen und die vermeidbaren Gegentore deshalb nicht verhindern können. Nach dem Seitenwechsel plätscherte das Spiel zehn Minuten lang vor sich hin. Aber dann „hatte ich das Gefühl, dass da noch etwas geht“, blickte Trainer Keller zurück. Er wechselte Michael Wendenburg ein, den gerade erst von einer Verletzung zurückgekehrten Offensivspieler, der eigentlich noch gar nicht spielen sollte.
Doch seine Einwechslung brachte Schwung ins in den vergangenen Wochen so erfolglose Ascherslebener Spiel. Drei gute Möglichkeiten erspielten sich die Gäste. Einmal vergab der 17 Jahre junge Yves Brüggemann, zweimal scheiterte Kai Hänsch. „Wir hatten den Anschluss machen müssen“, meinte Keller, „dann wäre Ottersleben ins Schwimmen geraten.“
„Löchrig wie ein Schweizer Käse“
Stattdessen kassierte Aschersleben aber drei weitere Gegentore. Erst das 0:3 in der 84. Minute durch Matthias Dieterichs, dann das 0:4 in der 90. Minute durch Maximilian Stockhaus und nur wenige Sekunden später das 0:5 erneut durch Dieterichs. „Nach vorn fehlt uns momentan die Durchschlagskraft und hinten sind wir löchrig wie ein Schweizer Käse“, fasste Siegfried Keller die Schwachstellen seiner Mannschaft gnadenlos zusammen.
Lok Aschersleben hatte am ersten Rückrundenspieltag noch Glück, dass Schlusslicht Tangermünde nicht spielen konnte. Die Partie des FSV gegen Bismark wurde aufgrund der Platzverhältnisse abgesagt. Mit einem Unentschieden hätte Tangermünde am SV Lok vorbeiziehen können.
Diese Chance verpasste auch der SV Förderstedt, der sich der TSG Calbe am Sonnabend mit 1:5 vor heimischem Publikum geschlagen geben musste und damit Vorletzter bleibt.
Der Abstand des SV Lok Aschersleben zum SV Union Heyrothsberge, der momentan den ersten Nichtabstiegsplatz belegt, hat sich nicht verändert. Das Union-Spiel musste ebenfalls abgesagt werden. Zwei Punkte vor Lok steht der SV Irxleben, der mit 1:6 beim MSV Börde verlor. (dg)
Nach der siebten Pleite in Serie überwintert Aschersleben auf dem ersten Abstiegsplatz. „Wir sind jetzt alle froh über die Pause“, gab Keller zu, ehe er meinte: „Wir müssen die Zeit nutzen, um die Köpfe wieder frei zu bekommen.“ (mz)