Fußball Fußball: Bernburg schlägt dreimal eiskalt zu
AMSDORF/BERNBURG/MZ. - Tobias Reiners schnappte sich zufrieden seine Sporttasche und verließ den Amsdorfer Sportplatz mit einem Lächeln auf den Lippen. Der 19-jährige Stürmer hatte beim 3:0-Erfolg (1:0) des TV Askania Bernburg beim abstiegsgefährdeten 1. FC Romonta sein erstes Tor für den Verbandsligisten erzielt und war auch am dritten Treffer mit einer Kopfballverlängerung nach einem weiten Abschlag von Keeper Patrick Baldauf beteiligt.
"Bei meinem Tor konnte ich nicht mehr viel falsch machen. Der Rückpass von Felix Krause kam genau. Ich freue mich natürlich über den Treffer, aber noch mehr über die drei Punkte", sagte der 19-jährige Joker, der fünf Minuten nach seiner Einwechslung für den fleißigen André Ochmann ins Schwarze traf. Hinsichtlich der Papierform mussten die Bernburger als Tabellensechster schon mit der Favoritenrolle leben. Doch Manndecker Mario Mäkel und Regisseur Michael Schmidt fielen kurzfristig aus.
Kapitän Schmidt winkte nach dem zweiten Sprint bei der Erwärmung ab. Auch Christian Wegener saß nur in Zivil auf der Bank. Doch von den mit dem Rücken zur Wand stehenden Hausherren kam vor der Pause auch fast gar nichts. Die Amsdorfer Angriffsversuche prallten an der von Jan Reichel glänzend organisierten Askania-Abwehr ab. Keeper Patrick Baldauf musste sich nur bei einem Schuss von Sirko Czarnetzki (41.) strecken. Die Saalestädter wirkten etwas zwingender, aber René Fritsche (4.), Martin Weile (15.) und Felix Krause (27.) verfehlten das gegnerische Gehäuse. Doch kurz vor dem Pausenpfiff schlugen die Bernburger eiskalt zu. Stephan Duscha schickte Weile auf die Reise, der den Ball an dem zu spät herauskommenden Torhüter Chris Blankenburg vorbei mit dem Außenrist an den Innenpfosten spitzelte. Von dort trudelte das Leder ins Netz.
Die Amsdorfer kamen mit etwas mehr Mumm aus der Kabine. Bei den Askanen lief dagegen lange Zeit nicht viel zusammen. "Ich komme mir vor wie beim Flipper", kommentierte Heiko Böhler das Fehlpass-Festival zu Beginn der zweiten Halbzeit. Sebastian Dell (66.) schoss völlig frei aus fünf Metern über den Bernburger Kasten. Der Gewaltschuss von Jan Eberhardt (73.) strich über das Dreiangel. Doch den ersten konstruktiven Angriff in der zweiten Halbzeit krönten die Saalestädter mit dem 2:0. Nach einem Amsdorfer Ballverlust schaltete Fritsche am schnellsten, bediente Krause, der sich an der Grundlinie durchsetzte und Reiners das 2:0 auflegte.
"Ich muss der Mannschaft ein großes Kompliment machen. Sie hat die Ausfälle glänzend kompensiert, hinten sehr gut gestanden und die sich bietenden Möglichkeiten diesmal eiskalt genutzt", lobte Böhler seine Truppe. Weile band mit seinem zweiten Treffer den Sack endgültig zu, wobei Blankenburg beim Herauslaufen erneut schlecht aussah.
"Ein Doppelpack passiert auch manchmal in meinem Alter. Der Schlussmann hat meine Schnelligkeit wohl etwas unterschätzt", meinte der Askania-Angreifer, der in den letzten beiden Spielen dreimal traf. Frust herrschte dagegen bei den Gastgebern. "Wir wollten mindestens einen Punkt holen, doch das 0:1 mit dem Halbzeitpfiff war ein Schlag in den Nacken. Wir hatten die Möglichkeiten zum Ausgleich, machen aber momentan die Dinger nicht rein", lautete das Fazit von Amsdorfs Coach Ronald Wendler. Hinsichtlich der Effektivität waren die Bernburger den Gastgebern haushoch überlegen.
Amsdorf: Blankenburg - M. Scheibe, Richter, Dockhorn, Eberhardt - Dell, Gliniors, Schuhmann, R. Scheibe - Dutkiewicz (65. Jüttner), Czarnetzki (56. Fengler)
Bernburg: Baldauf - Baumgarten, Reichel, Fritsche, Mäkel - D. Ochmann, Schubert (V / 84. Falke), Krause, Bauer, Duscha - Weile (87. Schachner), A. Ochmann (65. Reiners)
Schiedsrichter: Maik Bachmann (Rehmsdorf) - Assistenten: Maik Wiezoreck (Halle), Jens Dietzmann (Rehmsdorf)
Zuschauer: 100; Tore: 0:1 Weile (45.), 0:2 Reiners (74), 0:3 Weile (84.)