1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Salzlandkreis
  6. >
  7. Feuerwehren: Feuerwehren der Verbandsgemeinde Saale-Wipper: Bürgermeister Ochmann schlägt gleichzeitigen Kauf von sechs Fahrzeugen vor

Feuerwehren Feuerwehren der Verbandsgemeinde Saale-Wipper: Bürgermeister Ochmann schlägt gleichzeitigen Kauf von sechs Fahrzeugen vor

Von Susanne Schlaikier 13.02.2019, 08:57
Wünsch dir was für Feuerwehrleute: Fahrzeuge des Herstellers Rosenbauer in Leonding in Oberösterreich
Wünsch dir was für Feuerwehrleute: Fahrzeuge des Herstellers Rosenbauer in Leonding in Oberösterreich rosenbauer.com

Güsten - Diese Nachricht dürfte die Mitgliedsgemeinden der Verbandsgemeinde Saale-Wipper freuen: Der Verwaltung ist es gelungen, die Umlage weiter zu senken. „Wir haben uns den Haushaltsplan noch einmal kritisch angesehen“, sagte Saale-Wipper-Bürgermeister Jan Ochmann (CDU) in der jüngsten Sitzung des Verbandsgemeinderates.

Ursprünglich hätten die Gemeinden 48,5 Prozent zahlen sollen, jetzt sind es nur noch knapp 46 Prozent. Dafür greife man zum einen auf Rücklagen zurück. Zum anderen habe man für die Tilgung von Krediten eine andere Möglichkeit gefunden, so dass immerhin 200.000 Euro nicht auf die Gemeinden umgelegt werden müssen, so Ochmann.

Feuerwehr-Gerätehaus in Ilberstedt wird teurer als geplant

Wie aus dem Haushaltsplan hervorgeht, stehen Ausgaben von mehr als 9,1 Millionen Euro Einnahmen von knapp 8,8 Millionen Euro gegenüber. Dabei kommt die Verbandsgemeinde nicht umhin, zusätzliche 133.000 Euro für das Gerätehaus in Ilberstedt zu investieren.

Damit werde das Haus teurer als vorgesehen, so Ochmann. Denn die 450.000 Euro aus dem Förderprogramm Stark V reichen nicht aus. „Bei sachgerechter Planung von Anfang an wäre diese Summe realistisch gewesen.“

Begeistert waren die Ratsmitglieder davon zwar nicht. Eine andere Wahl haben sie aber auch nicht. „Jetzt müssen wir das ordentlich zu Ende bringen“, meint Siegfried Westphal (Saale-Wipper-Fraktion). Ähnlich äußerte sich Wolf Beinroth (Bürgerfraktion). „Wir können kein halbfertiges Haus stehen lassen“, meinte er. Gleichwohl hoffe er, „dass mit dieser Summe das Ende der Fahnenstange erreicht ist“.

Werden sechs Feuerwehr-Fahrzeuge für 2,2 Millionen Euro angeschafft?

Damit alle Feuerwehren der Verbandsgemeinde künftig bestens ausgestattet sind, schlägt Jan Ochmann weiterhin vor, sechs Fahrzeuge, die ohnehin bis 2027 ausgetauscht werden müssten, auf einmal zu kaufen. Er rechnet mit Kosten von 2,2 Millionen Euro - und zwar ohne Förderung.

Würde man hierfür einen Kredit aufnehmen, würde die jährliche Tilgung von derzeit 250.000 Euro auf 320.000 Euro steigen - nach Auffassung von Ochmann sei das machbar. Für eine zeitnahe Anschaffung spreche, dass die Zinsen momentan günstig sind. Außerdem steigen auch die Kosten der Fahrzeugbauer erfahrungsgemäß mit den Jahren.

Ochmann: Zinsen sind günstig, Tilgung ist verkraftbar

Helmut Zander (Saale-Wipper-Fraktion) begrüßt den Vorschlag. „Dann hätten wir in den nächsten zehn bis 15 Jahren bei den Themen Kita, Schule und Feuerwehr Ruhe.“

Der Güstener Bürgermeister zeigte sich auch dankbar dafür, dass sich die Verwaltung Gedanken gemacht hat, dass sich die Umlage senkt. „Und das bei den ganzen Aktivitäten, die wir auf den Weg gebracht haben.“ Daher appellierte er an die anderen Ratsmitglieder, „nicht mehr am vorgelegten Entwurf herumzuschrauben“.

Hermann Heukamp (Saale-Wipper-Fraktion) ist dagegen, alle Fahrzeuge auf einmal anzuschaffen. „Wir vergeben uns die Chance auf Fördermittel.“ Denn noch stehe nicht fest, ob und wenn ja, mit wie viel Geld, das Land den Kauf von Feuerwehrautos künftig fördert.

Heukamp: „Wir vergeben uns die Chance auf Fördermittel“

Außerdem geht er davon aus, dass die Fahrzeuge in den nächsten Jahren noch teurer werden und damit die 2,2 Millionen Euro nicht reichen. „Ich bin dagegen, dass wir uns diesen Weg verbauen.“

Auch Alexander Siersleben (Saale-Wipper-Fraktion) äußerte sich skeptisch. Er verglich es mit einem Blick in eine Glaskugel. „Ob Fördermittel kommen oder ob Kredite günstiger sind - man kann es nicht vorhersehen.“

Letztlich wurde der Haushalt vom Rat mit zwölf Ja-Stimmen, bei einer Enthaltung und einer Ablehnung, abgesegnet. (mz)