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Exte-Extrudertechnik GmbH in Nienburg Exte-Extrudertechnik GmbH in Nienburg: Chancenreiche Ausbildung im Familienunternehmen

Von Detlef Valtink 24.02.2016, 17:43
Lehrling Hannes Linke (re.) überprüft die Qualität der Formspritzteile, während sich Philipp Höppner von Einrichter Thomas Künkler (li.) die Programmierung der Maschine erklären lässt.
Lehrling Hannes Linke (re.) überprüft die Qualität der Formspritzteile, während sich Philipp Höppner von Einrichter Thomas Künkler (li.) die Programmierung der Maschine erklären lässt. Engelbert Pülicher

Nienburg - „Wir fühlen uns in der Ausbildung wohl und werden auch von den älteren Kollegen respektiert“, sind sich die 18-jährigen Hannes Linke und Philipp Höppner sicher. Und beide haben ein Ziel: Ihre Lehre in der Firma Exte-Extrudertechnik GmbH in Nienburg so gut wie möglich abzuschließen, um anschließend in die Reihen derjenigen aufzurücken, die zu den derzeit 175 Mitarbeitern gehören, die in erster Linie Elemente der Abstandhaltertechnik für den Betonbau oder Produkte rund um Fenster und Türen fabrizieren.

Die beiden jungen Männer aus Nienburg und Bernburg wissen, dass sie Hilfe bekommen, wenn es notwendig ist und später auch der Verdienst ihren Vorstellungen entsprechen würde. Dies als Einrichter und in dem Wissen, dass im Schichtbetrieb gearbeitet werden muss. Doch das stört die beiden Lehrlinge nicht. „Es macht einfach Spaß, in der Firma zu lernen“, sind sich Hannes und Philipp einig.

Ein Drittel ehemalige Lehrlinge

Genau diese Zufriedenheit wünscht sich und braucht Arn Friedl. Der Exte-Geschäftsführer setzt auf Mitarbeiter, die für das Familienunternehmen durchs Feuer gehen würden. Dafür ist er bereit, auch über das Normale hinaus zu gehen. So werden die Lehrlinge nicht nur nach Tarif entlohnt, sondern bekommen auch die Fahrt- oder Übernachtungskosten zur Berufsschule ersetzt und werden finanziell am Unternehmenserfolg beteiligt.

Wer es drauf hat und es möchte, wird zudem bei einem Studium nicht im Regen stehen gelassen. Diese Philosophie hat dazu beigetragen, dass momentan rund ein Drittel der Belegschaft im Versand und im kaufmännischen Bereich sich aus ehemaligen Lehrlingen rekrutiert. Und Exte will, dass dieser Anteil in den nächsten Jahren noch weiter wächst. Helfen soll dabei die weitere enge Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Bernburg und der Kommunalpolitik.

Und so informierten sich am Mittwoch Landrat Markus Bauer und Thomas Holz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bernburg, in Nienburg über den derzeitigen Stand und die Möglichkeiten der weiteren Zusammenarbeit mit dem Unternehmen. „Es wird immer wichtiger, junge Menschen hier zu binden. Und man muss jeder Firma dankbar sein, die ausbildet und solche Chancen bietet“, meint der Landrat.

98 Plätze nicht besetzt

Rückendeckung bekommt er dafür von Thomas Holz: „Es ist gut, wenn sich die Politik in den Ausbildungsmarkt einmischt, denn noch gehen zu viele junge Menschen aus der Region weg, die eigentlich so viele exzellente Zukunfts-Chancen bietet.“ So ist es zwar gelungen, die Jugendarbeitslosigkeit in den letzten Jahren nahezu zu halbieren. Und wurden im vorigen Jahr im Bereich der Agentur 98 Ausbildungsplätze nicht besetzt.

Doch dies ist kein Grund sich aufs Ruhekissen zurückzuziehen. Denn wer angesichts der demografischen Entwicklung gute Auszubildende haben will, muss sich auf diese Situation frühzeitig einstellen.

Bei Exte in Nienburg ist man sich dessen bewusst und setzt auf die Kooperation mit der Agentur, auf Messebesuche und viele andere Werbeaktivitäten. Ohne gleich in Panik zu verfallen oder auf Eignungstests oder Praktika zu verzichten. Azubis sollen auch in Nienburg eine bestimmte Qualität haben. Und so prüft die Firma im Durchschnitt zehn Bewerber, um einen geeigneten Kandidaten herauszufiltern. (mz)