Entlassungen bei Sosta Entlassungen bei Sosta: China fischt Großauftrag weg

Könnern - Edwin Saathof, Direktor der Arcus-Gruppe, hat sich gegenüber der MZ erstmals öffentlich zu den Gründen der Massenentlassung im Spätsommer im Könneraner Sosta-Werk geäußert.
Wie berichtet, hatte die niederländische Eigentümer-Holding den Betrieb vor wenigen Wochen an die Butting-Gruppe veräußert und zuvor 40 der 91 Beschäftigten gekündigt.
Der Verkauf des Werkes und die Entlassungen stehen aber in keinem Zusammenhang, sagt Edwin Saathof. Er widerspricht damit Darstellungen der IG Metall, wonach der Stellenabbau eine Bedingung des neuen Besitzers gewesen sei.
Entlassungen bei Sosta: Verlust bei Folgeauftrag
Stattdessen sei der Verlust eines Folgeauftrages durch einen Großkunden und damit die Schließung der Bandrohrfertigung bei Sosta die Ursache der Kündigungen gewesen, betont der Direktor der Arcus-Holding.
„Vom Sommer 2014 bis zum März 2017 wurden in der Bandrohrfertigung über 200 Kilometer Rohr mit einem Gewicht von insgesamt 14.000 Tonnen für ein BP-Projekt im Oman hergestellt.
Leider hat BP im Mai 2017 entschieden, einen sehr großen Nachfolgeauftrag nicht an Sosta, sondern an einen Wettbewerber in China zu vergeben.“
Der gleiche Wettbewerber aus Fernost habe ähnliche Projekte schon in vergangenen Jahren stark unterboten gegen die europäischen Hersteller wie Sosta und Butting.
Entlassungen bei Sosta: Geschäftserfolg stark minimiert
Der Verlust des Großauftrages durch den britischen Mineralölkonzern habe die Erwartung auf zukünftige Geschäftserfolge in diesem Marktbereich stark reduziert, was sowohl Belegschaft als auch Gewerkschaft bekannt gewesen sei.
Mögliche kleinere Aufträge hätten laut Edwin Saathof nicht ausgereicht, diese Fertigungssparte bei Sosta weiterhin wirtschaftlich zu betreiben. Erhalten geblieben sei deshalb in Könnern lediglich die Blechrohrfertigung - nun unter Butting-Regie. (mz)