Ehepaar Duxa feiert 65 Jahre Zusammensein: Ehepaar Duxa feiert 65 Jahre Zusammensein: Liebe - massiv wie Eisen

Plötzkau - Johannes Duxa fackelt nicht lange. „Ich bin heute Morgen um fünf aufgewacht und habe zu meiner Frau die berühmten drei Worte gesagt: Ich liebe dich!“

Wenn man die beiden ansieht, wie sie da auf zwei Stühlen in ihrem Garten ihres Plötzkauer Hauses sitzen und sich im Arm halten, wird man das Gefühl nicht los, dass sie sich diese drei Worte in den vergangenen 65 Jahren sehr oft gesagt haben.

65 Jahre - so lange sind Johannes und seine Frau Regina nun schon verheiratet. Das nennt man eiserne Hochzeit - wahrscheinlich, weil man eine eiserne Gesundheit und einen eisernen Willen braucht, um das überhaupt zu schaffen.

Aber auch das längste Zusammensein fängt mit dem Kennenlernen an. Bei den beiden Jubilaren war das so: „Ich hatte schon länger ein Auge auf sie geworfen“, sagt der heute 84-Jährige über seine Frau, die er schon aus der Schule kannte. Deren Eltern hatten in Plötzkau eine Molkerei - und die junge Regina brachte die Milch zu den Kunden nach Hause.

Der junge Johannes, damals 17 oder 18 Jahre alt, bestellte also fleißig Milch. Immer und immer wieder. „So viel Milch konnte er gar nicht trinken, wie er gekauft hat“, erinnert sich Regina Duxa, die ein Jahr jünger ist als ihr Mann. Und Milch verbindet: Schon mit 19 haben sie geheiratet.

„Es gibt in solch einer langen Zeit natürlich viele Höhen und Tiefen“, sagt der gelernte Kfz-Elektriker, der im Alter von zehn Jahren zusammen mit seiner Mutter aus Oberschlesien über Umwege nach Plötzkau geflüchtet war. Sein Vater ist seit dem Krieg verschollen.

Gerade die Tiefen hätten sie noch fester zusammengeschweißt. Da war zum Beispiel der frühe Tod seiner Schwester, auch der Vater seiner Frau Regina ist mit nicht mal 60 Jahren gestorben. Das habe die beiden zwar jeweils zurückgeworfen, aber eben gleichzeitig in gewisser Weise auch gestärkt.

Das Haus, in dem sie heute wohnen, haben sie zu Beginn der 1960er Jahre gebaut. „Auch das war sehr mühsam, es gab ja kaum Baumaterial.“ Zu den Höhen zählen dagegen zweifelsohne ihre beiden Töchter Birgit und Claudia, genauso wie die vier Enkel und drei Urenkel.

Sie alle freuen sich über ein besonders schmackhaftes Hobby der Rentner: Johannes und Regina Duxa stellen regelmäßig eigenen Schinken her - den gibt es dann immer zu Ostern und Weihnachten als Geschenk für die liebe Verwandtschaft.

Dabei herrscht strikte Arbeitsteilung: „Ich wickele und räuchere, und mein Mann pökelt“, sagt die 83-Jährige, die früher als Verwaltungsangestellte bei der LPG in Bründel gearbeitet hat. Überhaupt scheint das Essen eine wichtige Rolle zu spielen, denn eines liegt Johannes Duxa besonders am Herzen: „Meine Frau ist eine wunderbare Köchin.“ Am liebsten mag er Rinderroulade mit selbst gemachten Klößen. Liebe kennt eben vor allem einen Weg: den durch den Magen. (mz)