Die Vollblutmusiker Die Vollblutmusiker aus Peißen: Ohne Musik geht gar nichts für Heinz Frühauf und Rudi Buch vom Spielmannszug

Peißen - Ein Leben ohne Musik - das könnten sich Heinz Frühauf und Rudi Buch aus Peissen gar nicht vorstellen. Und darum war ihre Antwort ganz klar, als sie vor 60 Jahren gefragt wurden, ob sie Lust hätten, als Gründungsmitglieder in den Spielmannszug Peißen einzutreten. Natürlich ja!
Weil sie dem Verein über sechs Jahrzehnte die Treue gehalten haben, sind sie beim 60. Vereinsgeburtstag zum Maienfest auch mit einer besonderen Geste ausgezeichnet worden.
Die Vollblutmusiker aus Peißen: Die Festwiese ist ein Stammplatz
„Auf einmal stand die Kutsche vor der Tür“, erzählt der 80-jährige Rudi Buch. Damit wurden die zwei Hobbymusiker zur Festwiese an der Feuerwehr befördert, um dort ihre Urkunde und einen Präsentkorb zu erhalten. Für sie ist die Festwiese quasi ein Stammplatz.
Immer wenn Zeit ist, sind sie bei den dortigen Auftritten des Spielmannszugs als Zuschauer dabei. Aus gesundheitlichen Gründen greifen die beiden selbst nicht mehr zu den Instrumenten.
Die Vollblutmusiker aus Peißen: Das Spielen nicht verlernt
Doch verlernt haben sie das Spielen der Marschmusik bis heute nicht. Kein Wunder. Schließlich hat sie der „Yorcksche Marsch“ fast ihr ganzes Leben begleitet. Es war mit Abstand der von ihnen meistgespielte Titel.
Doch bevor sie ihn das erste Mal spielten, war zunächst die Qual der Wahl, welches Instrument sie spielen sollen. „Ich hab zwar immer gern gepfiffen und Mundharmonika gespielt, doch bei der Flöte brachte ich keinen Ton heraus“, erinnert sich Rudi Buch.
Darum war er über die vielen Jahre der Mann an den Becken. Heinz Frühauf griff stattdessen zur Trommel. Denn er spielte schon zuvor Schlagzeug in einer Band.
Die Vollblutmusiker aus Peißen: Die Terminkalender von Heinz Frühauf und Rudi Buch waren immer rappelvoll
Fußball spielten beide auch aus Leidenschaft. Und so waren die Terminkalender immer rappelvoll. Vor allem um den 1. Mai herum, wenn sie gleich mehrere Auftritte an einem Tag zu absolvieren hatten.
„Da standen wir um 6 Uhr morgens schon an der Bushaltestelle bereit. Aber das hat trotzdem immer Spaß gemacht“, erinnert sich Buch, der zugleich zugeben muss: „Ich kann bis heute keine Noten lesen. Ich spiele alles nach Gehör.“
Aber das funktioniert noch sehr gut. Und deshalb schauen die beiden Vollblutmusiker nicht nur bei den Auftritten ihres Vereins zu und freuen sich über den Nachwuchs, der wegen des Wegzugs von Kindern und Enkeln allerdings nicht aus ihren Familien stammt.
Wenn Zeit bleibt, schauen sie sich auch gern Musiksendungen im Fernsehen an - am liebsten natürlich auch Marschmusik. (mz)