Deutsche Bahn kritisiert Zustand am Bahnübergang Deutsche Bahn kritisiert Zustand am Bahnübergang: Schleppkurven sind die Lösung

Nienburg - Die Deutsche Bahn fordert einen Umbau des Nienburger Bahnübergangs auf der Bahnstrecke Bernburg-Calbe. Das teilte Nienburgs Bürgermeisterin Susan Falke (parteilos) während der letzten Stadtratssitzung vor der Sommerpause mit.
Konkret geht es um den Übergang an der Askaniastraße in der Nähe des Freibads.
Mindestabstand muss eingehalten werden
Das zugrundeliegende Eisenbahnkreuzungsgesetz sieht vor, dass ein Mindestabstand zwischen Bahngleis und Straße eingehalten werden muss.
Da der Übergang von Pkw genutzt wird, ergeben sich hier erforderliche Schutzmaßnahmen, die eine Verlegung der Kurve notwendig machen.
Zurzeit befindet sich dort eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 60 Kilometer pro Stunde in Verbindung mit hörbaren Signalen der Eisenbahnfahrzeuge.
Wie die Deutsche Bahn in ihrer Aufforderung einschätzt, können sich dort derzeit nur zwei Pkw gefährdungsfrei begegnen.
Wie aus einer einwöchigen Verkehrszählung aus dem Jahr 2014 hervorgeht, ist jedoch der Begegnungsfall Lastzug/Lastzug zu berücksichtigen. Das ist unter anderem durch den Landwirtschaftstransport eines ansässigen Bauern bedingt, der Lastkraftwagen zum Transport von Landmaschinen benötigt.
Zwei Varianten standen zur Abstimmung
Zur Abstimmung im Stadtrat standen deshalb zwei Varianten. Variante eins beinhaltet das Herstellen der erforderlichen Schleppkurven für das Aufeinandertreffen von Lastzug und Lastzug sowie von zwei sich begegnenden Traktoren.
Die Kosten würden sich auf etwa 66.000 Euro für die Stadt Nienburg belaufen.
Die von der Bahn bevorzugte Variante zwei sieht vor, die Zufahrt über die Straße Am blauen Berg in der Nähe des Freibads zu ermöglichen.
Der Komplett-Ausbau für Lkw- und landwirtschaftlichen Verkehr würde allerdings eine Einschränkung der Parkplatzsituation am Schwimmbad zur Folge haben, das Parken möglicherweise sogar unmöglich machen.
Die komplette Instandsetzung mit Asphaltierung würde voraussichtlich etwa 211.000 Euro kosten.
Für Schleppkurven wurde sich entschieden
Aufgrund der desolaten Haushaltslage der Kommune würde man hier laut Susan Falke erwartungsgemäß keine Genehmigung von der zuständigen Kommunalaufsicht erhalten. Mit zwölf Zustimmungen und einer Enthaltung einigte man sich deshalb mehrheitlich auf Variante eins. Der konkrete Termin für den Baubeginn ist noch offen. (mz)