Boxen Boxen: Ich wollte schon immer als Trainer arbeiten
ASCHERSLEBEN/MZ. - Friese erlernte das Box-Abc in Aschersleben, wo 1978 sein sportlicher Werdegang begann. 1984 ging er nach Halle zur damaligen Kinder- und Jugendsportschule. In der Saalestadt boxte er bis 1991. Das war auch die Zeit seiner größten sportlichen Erfolge. Er wurde unter anderem Vize-DDR-Meister bei den Junioren, gewann mehrere Turniere und stand auch international im Ring. Zudem gehörte er zur Junioren-Nationalmannschaft.
Doch dann wurde es ruhiger um René Friese. Er hängte die Boxhandschuhe an den Nagel und versuchte sich unter anderem als Fußballer bei Traktor Westdorf. Doch der Faustkampf ließ ihn nie richtig los. So startete er 1997 ein Comeback. "Ich wollte es noch einmal wissen", blickt Friese zurück. Er brachte es bis zur Nordwestdeutschen Meisterschaft. Im Viertelfinale zur Deutschen Meisterschaft kam dann das Aus. Im gleichen Jahr begann er auch als Trainer beim VfB BC 25 Aschersleben. Doch als sich der Boxverein auflöste, war auch seine Trainertätigkeit beendet.
Dennoch hat er das Boxen nie aus den Augen verloren. Und dann half auch das Glück ein wenig mit. Über Juniorenweltmeister Oliver Güttel, der wie Friese in Aschersleben mit dem Boxen begann, wurden Kontakte zum Magdeburger SES-Boxstall und Trainer Dirk Dzemski geknüpft. Es gab erste Gespräche. Der Ascherslebener sprang als Urlaubsvertretung ein und ist seit Mai dieses Jahres bei SES angestellt.
Fast wäre René Friese in Slowenien gelandet. Jan Zavek, IBF-Weltmeister im Weltergewicht, der für SES boxt, wollte in seiner Heimatstadt Ptuj ein Boxgym aufbauen. "Jan hat mich angesprochen, ob ich dort nicht als Trainer einsteigen möchte. Die Vorbereitungen waren schon relativ weit fortgeschritten", erzählt Friese. Er war zweimal vor Ort und hat sich alles angesehen. Letztendlich scheiterte es aber an einer Wohnung. "Dann kam die Offerte von SES. Da brauchte ich nicht lange zu überlegen."
Mit Dzemski gehören unter anderem Jan Zavek, Tommy Altmann, Robert Stieglitz und Christina Hammer zu seinen Schützlingen. "Ich habe dabei keine spezielle Aufgabe, sondern kümmere mich um alle boxerischen Bereiche. Dazu gehört auch der Nachwuchs", erzählt Friese. "Die Arbeit macht sehr viel Spaß. Ich könnte mir durchaus ein längeres Engagement im Magdeburger Boxstall vorstellen. Doch das ist natürlich auch vom Erfolg der Sportler abhängig."
Den Kontakt zu seiner Heimatstadt hat der 40-Jährige aber nicht abreißen lassen. "Ich habe hier noch viele Freunde." Aber auch sportlich ist er an seiner ehemaligen Wirkungsstätte, dem Ballhaus, tätig. Er bietet mittwochs einen allgemeinen Boxkurs an.