Auftakt in die Motorradsaison In Bernburg starten die Biker wieder mit einem Gottesdienst in der Martinskirche
Warum es dieses Mal keine gemeinsame Ausfahrt gegeben hat, dafür aber mehrere kleine Touren.

Bernburg/MZ. - Dass ihnen Gottes Schutz wichtig ist, zeigen die Biker jedes Jahr aufs Neue, wenn sie zum Auftakt der Motorradsaison zum Gottesdienst in die Bernburger Martinskirche kommen. Auch am vergangenen Samstag waren es wieder um die 60 Motorräder, die auf der Straße vor der Kirche parkten. Für viele sei der Gottesdienst zum Saisonauftakt ein wichtiges Ritual, sagt Pfarrer Lambrecht Kuhn. Biker seien sehr sensible Menschen, die immer wieder „über die Verletzlichkeit des Lebens nachdenken".
Pfarrer mahnt zur Besonnenheit
Kuhn brachte während des Gottesdienstes immer wieder zum Ausdruck, dass man das Leben genießen solle – und für manche gehört eben dazu das Motorradfahren. Es „intensiviere unsere Lebensfreude: Das kann ja nicht verkehrt sein". Er mahnte aber zur Besonnenheit auf der Straße: „Rasen bringt nichts". Mit einer Schweigeminute gedachten die Biker schließlich den verstorbenen bzw. verunglückten Motorradfahrern des vergangenen Jahres.
Zeitreise durch fast 25 Jahre
In seiner Predigt ging es diesmal um das Thema Zeit: Wie schnell sie vergeht und was man daraus macht. Die Zeit, in der „wir fahren dürfen, wertzuschätzen und sich des Lebens zu freuen". Dazu passte auch die anschließende Zeitreise, auf die Kuhn die Biker gedanklich und mit alten Fotos nahm: Zum ersten Mal hatte es einen solchen Saisonauftakt in Bernburg vor 24 Jahren gegeben. Im Jahr zuvor fand erstmals ein Saisonabschluss statt. Damals hatten gerade einmal vier Motorräder teilgenommen, erinnerte Kuhn. Zum Auftakt kamen im Laufe der nächsten Jahre immer mehr dazu, am Ende waren es gar um die 150. Zahlreiche Ausflugsziele haben die Biker in den vergangenen Jahren angesteuert, darunter mehrere Kirchen, das Ringheiligtum in Pömmelte, das Freilichtmuseum „Sachsenspiegel" in Reppichau, das Schaubergwerk in Wettelrode oder das Technikmuseum „Hugo Junkers“ in Dessau.
Abschluss im Pfarrgarten
Auch fünf Waldeinsätze gab es im Laufe der Zeit. Doch dieses Mal gab es im Anschluss an den Gottesdienst keine gemeinsame Ausfahrt. Im vergangenen Jahr hatten sich keine Ordner gemeldet, die die Strecke mit absichern wollten. „Ich allein kann das nicht verantworten", betont Lambrecht Kuhn. Zumal eine Ausfahrt organisiert und in so großer Gruppe auch beantragt werden muss. Kuhn empfahl, sich in kleinen Gruppen zusammenzuschließen und ein Ziel anzufahren, das in ein oder zwei Stunden erreichbar sei. Am Ende sollten sich die Gruppen wieder im Pfarrgarten treffen und beim gemütlichen Zusammensein den anderen von ihren Ausflügen berichten und Fotos davon zeigen.
