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Bernburg Bernburg: Asylbehörde zieht in ehemalige Berufsschule

Von Marko Jeschor 29.11.2016, 12:08
In der ehemaligen Berufsschule in Roschwitz soll künftig der Fachdienst Asyl der Kreisverwaltung unterkommen.
In der ehemaligen Berufsschule in Roschwitz soll künftig der Fachdienst Asyl der Kreisverwaltung unterkommen. Pülicher

Bernburg/Aschersleben - Die ehemalige Berufsschule in Bernburg-Roschwitz soll zu einem neuen Kreishaus umgebaut werden. Darüber informierte die Kreisverwaltung im Rahmen der Haushaltsberatung. Demnach soll dort künftig der Fachdienst Asyl unterkommen. Die Kosten belaufen sich auf rund 3,6 Millionen Euro. Die für Finanzen zuständige Fachdienstleiterin Andrea Schellenberger sagte, dafür sollen in den nächsten Jahren Kredite aufgenommen werden. Gespräche dafür seien bereits mit dem Landesverwaltungsamt geführt worden. Hintergrund ist die angespannte Haushaltslage.

Bislang arbeitet der Fachdienst Ausländer- und Asylrecht im Kreishaus II in Bernburg. Dort sei die Situation allerdings sehr angespannt. Schellenberger sprach von zu kleinen Räumen, Fluren und nicht mehr zeitgemäßen Sanitäranlagen. „Es gibt da einen dringenden Bedarf.“ Deshalb sei bei der Suche nach Alternativen die Entscheidung für die ehemalige Berufsschule gefallen. In der Nähe befinden sich bereits das Veterinär- und das Gesundheitsamt des Landkreises sowie das Kreisarchiv. Nach den Umbauarbeiten soll eine „Willkommensbehörde etabliert“ werden, wie Schellenberger sagte.

Die Pläne wurden von den Kreistagsmitgliedern im Finanzausschuss überrascht aufgenommen. Mirko Bader (CDU) forderte mehr Informationen zum Standort. Manfred Püchel (SPD) sagte, er könne sich an die Grundsatzdiskussion, das Gebäude auszubauen, nicht erinnern. Er forderte ein Konzept, indem aufgeführt ist, „wo was untergebracht ist“.

Investieren will die Kreisverwaltung unterdessen auch in weitere Verwaltungsgebäude. So sind rund 570.000 Euro für das Landratsamt am Karlsplatz sowie 250.000 Euro für das Kreishaus IV in Roschwitz vorgesehen. Das Geld im Kreishaus I soll unter anderem in eine neue Heizung fließen, auch die Dachentwässerung soll erneuert werden. Kreishaus IV soll ebenfalls eine neue Wärmeversorgung erhalten, um die Energiekosten zu senken. Beantragt werden sollen für die Projekte jeweils Fördermittel aus dem Stark-V-Programm.

Einige Millionen Euro sollen mit Hilfe von Fördermitteln auch in die hiesige Schullandschaft fließen. In zwei Schulen in Calbe sollen zusammen 5,8 Millionen Euro investiert werden. Anträge auf Fördermittel will die Kreisverwaltung nach der vorliegenden Beschlussvorlage auch für die Sekundarschule „Campus Technicus“ in Bernburg, die Berufsbildenden Schulen Aschersleben-Staßfurt, für das Schulzentrum Ascaneum in Aschersleben, das Gymnasium „Dr. Frank“ in Staßfurt sowie in die Berufsschule und das Herrmann-Gymnasium in Schönebeck stellen.

Die Entscheidung zu den einzelnen Vorhaben trifft die Investitionsbank Sachsen-Anhalt nach einem bestimmten Punktesystem. Ein eventueller Baubeginn ist damit frühestens 2018 möglich. Die Kreisverwaltung hatte nach einem Beschluss des Kreistages Bedarfsanmeldungen für 15 Schulen abgegeben. Dafür mussten jeweils Machbarkeitsstudien angefertigt werden. (mz)

Auch in die Wema-Halle in Aschersleben will der Landkreis Geld investieren.
Auch in die Wema-Halle in Aschersleben will der Landkreis Geld investieren.
Gehrmann