Basketball - 1. Regionalliga Basketball - 1. Regionalliga: Aufbau-Duo passt ins Konzept
Aschersleben/MZ. - Philipp Lieser kommt aus der Umkleidekabine. Lässig lässt er seine Sporttasche auf den Boden fallen, stellt sich neben das warme Büfett. "In der Mannschaft steckt viel Talent. Wir verstehen uns sehr gut", sagt der 23-jährige Aufbauspieler. Soeben haben die Aschersleben Tigers mit 82:67 gegen Wolfenbüttel gewonnen. Neuzugang Lieser hat in seinem ersten Spiel für Aschersleben überzeugt. Er ist gut gelaunt, anscheinend auch hungrig, schielt immer wieder in Richtung der Schnitzel und Kroketten, konzentriert sich aber auf seine Aussagen. "Wenn wir das umsetzen, was der Trainer von uns verlangt, dann werden wir auf keinen Fall absteigen", ist sich Philipp Lieser sicher und meint selbstbewusst: "Wir könnten mit dieser Mannschaft auch in der Pro B spielen."
Kein Rückschritt für Lieser
Etwa zwei Monate spielte Philipp Lieser zuletzt für die BSW Sixers in der 2. Bundesliga Pro B, konnte allerdings nicht überzeugen. Vor zwei Wochen trennte sich der Verein von dem deutschen Aufbauspieler. Sixers-Trainer Stephen Arigbabu sprach von unerfüllten Erwartungen. "Wir hatten ein unterschiedliches Verständnis über meine Rolle im Team. Ich war im Endeffekt einfach nicht derjenige, den die Sixers gesucht haben", kommentiert Lieser seine Entlassung und stellt zugleich klar: "Ich wurde in Sandersdorf immer fair behandelt. Wir haben uns im Guten getrennt." Als Doppellizenzinhaber steht Lieser auch im Kader des Mitteldeutschen Basketball Clubs in der höchsten deutschen Spielklasse, wird dort allerdings nur sporadisch eingesetzt. Nach seinem Engagement bei den BSW Sixers in der Pro B, soll der 1,94 Meter große Spielmacher nun in der 1. Regionalliga Nord Spielzeit sammeln. "Es ist natürlich eine andere Liga, aber ich würde nicht sagen, dass das für mich ein Rückschritt ist", meint der gebürtige Berliner, "ich bin in Aschersleben gut aufgehoben."
Zurna bleibt ein Tiger
Lieser kennt Tigers-Trainer Opitz aus Berlin. Beide schätzen sich. "Er ist ein Arbeiter, der sich die Sachen verdient, die er bekommt", erzählt Michael Opitz. Philipp Lieser sagt derweil: "Ich weiß, wie Coach Opitz tickt und was er von mir erwartet." In seinem ersten Spiel im Tigers-Trikot erfüllte Lieser die Erwartungen seines Trainers allemal, war effektivster Spieler der Partie und überzeugte statistisch mit 17 Punkten, sieben Rebounds sowie vier Vorlagen. Öfter bereitete nur Julius Zurna einen Korberfolg vor. Fünfmal verteilte der litauische Aufbauspieler erfolgreich den Ball, erzielte zudem 16 Punkte. Nach den beiden "Probe-Partien" gegen die Bodfeld Baskets Oberharz und den MTV / BG Wolfenbüttel, entschieden sich die Tigers-Verantwortlichen für eine weitere Zusammenarbeit. Zurna, 26 Jahre alt, hat einen Vertrag bis zum Saisonende unterschrieben. "Die Frage, ob wir ihn behalten, hat sich eigentlich nach dem ersten Training schon nicht mehr gestellt", verrät Tigers-Manager Alexander Rolle und meint: "Er hat eine unglaubliche Präsenz auf dem Spielfeld." Zurna passt in das Konzept, genau wie Philipp Lieser. In spätestens drei Jahren möchte der Verein schließlich in der Pro B spielen.