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Aktion "Feuerwehrkalender" Aktion "Feuerwehrkalender": Hüllenlos

Von Katharina Thormann 03.02.2018, 12:55
Die jungen Frauen der Freiwilligen Feuerwehr Nienburg haben für ihren ersten Kalender die Hüllen fallen lassen.
Die jungen Frauen der Freiwilligen Feuerwehr Nienburg haben für ihren ersten Kalender die Hüllen fallen lassen. engelbert pülicher

Nienburg - So freizügig hat man sie wohl noch nie erlebt - die Retterinnen der Freiwilligen Feuerwehr Nienburg. Sie haben für ihren ersten eigenen Kalender die Hüllen fallen lassen - ein bisschen so wie in dem wohl angesagtesten Pirelli-Kalender.

Das Ergebnis hat vor allem im sozialen Netzwerk Facebook zu reichlich Reaktionen geführt und die jungen Damen damit über die Stadtgrenzen hinaus bekanntgemacht.

Dabei waren die zwölf Bilder, auf denen sich die neun Retterinnen viel offenherziger als sonst in Schutzkleidung zeigen, ursprünglich gar nicht für die Öffentlichkeit gedacht.

Aktion „Feuerwehrkalender“: Fotoshooting dauerte mehrere Tage

„Wir haben die Bilder eigentlich nur für unsere Männer bei der Feuerwehr gemacht“, erzählt Linda Reichel vom mehrtägigen Fotoshooting im Dezember vergangenen Jahres.

Das war der Zeitpunkt, an dem das Maß für die Frauen endgültig voll war. Denn schon seit Jahren müssen sie sich alljährlich im Aufenthaltsraum immer wieder neue Kalender mit unbekleideten Damen anschauen, die sich vor der Kamera räkeln.

„Dann haben wir gedacht: Das können wir auch und machen einen eigenen für unsere Männer“, erzählt die 31-Jährige.

Allzu lange musste die Initiatorin Stefanie Kröger nicht nach freiwilligen Damen suchen, die ihre Einsatzstiefel ausnahmsweise gegen Pumps und Highheels eintauschen, um ein bisschen mehr Bein zu zeigen.

Und zwar zum Teil auf mächtig bergigem Gelände. So ist etwa das Titelbild mit allen Damen auf der Baustelle entstanden, wo noch in diesem Jahr das neue Feuerwehrgerätehaus eingeweiht werden soll.

Aktion „Feuerwehrkalender“: Es wird sich nicht auf Autos oder Motorräder geräkelt

Aber auch alle anderen Motive zeigen genau, mit welcher Leidenschaft sie ihr Ehrenamt in der Freizeit ausüben. Denn anstatt sich auf Autos oder Motorrädern zu räkeln, greifen die Hobbymodels lieber zum Trennschleifer und der Motorsäge.

Andere sind in Feuerwehrschläuche gewickelt oder posieren im Schaum. „Die Motive haben wir uns aus anderen Feuerwehrkalendern abgeschaut“, verrät Linda Reichel von den Fotosessions mit dem Nienburger Hobbyfotografen Dirk Geder.

Aktion „Feuerwehrkalender“: Fangemeinde findet das gut

Der Mut der jungen Retterinnen kommt in der Fangemeinde auf Facebook sehr gut an: „Eine tolle Idee und aber auch genauso wichtiges Zeichen, dass das Ehrenamt keine Grenzen kennt!“, schreibt einer der Leser. „Super Idee...finde ich prima....Hut ab vor eurem Engagement“, schreibt eine andere.

„Einige haben uns sogar gefragt, wo man den Kalender kaufen kann“, erzählt Reichel.

Ob es im kommenden Jahr deshalb eine Neuauflage des ganz besonderen Nienburger Feuerwehrkalenders geben wird? „Möglicherweise“, sagt die Feuerwehrfrau.

Vielleicht werden dann sogar ein paar mehr als ein Dutzend Exemplare in den Druck geschickt und einige für einen guten Zweck beziehungsweise als Unterstützung für die ehrenamtliche Arbeit der Feuerwehr Nienburg verkauft.

Dann hätte der Mut der Damen auch noch einen positiven Nebeneffekt und zwar für die gesamte Wehr. (mz)