Sieg gegen Alba Berlin 1. Regionalliga Basketball: Aschersleben Tigers siegen 90:71 gegen Alba Berlin

Aschersleben - „Wir sind noch nicht ganz durch“, sagte Ascherslebens Trainer Christian Schäfer nach dem 90:71 gegen Alba Berlin in der 1. Regionalliga Basketball. Hintergrund: Eimsbüttel hat überraschend in Vechta gewonnen. Dagegen zog Hannover-Langenhagen gegen Königs Wusterhausen den Kürzeren.
Hannover müsste seine letzten beiden Spiele gewinnen, die Tigers ihre verlieren, wenn noch etwas schiefgehen soll im Kampf um den Klassenerhalt für Aschersleben. „Vielleicht können wir am nächsten Samstag schon jubeln“, blickt Schäfer voraus.
Alba führte nach kurzen Zeit mit 8:1 gegen die Tigers
Gegen Alba dauerte es ein wenig, bis sein Team in die Gänge kam. Zwar setzte Kendal Williams schon nach elf Sekunden zum ersten Sprungwurf an, doch der Ball tänzelte auf der Korbumrandung, bevor ihn sich der Berliner Rödl schnappte.
Die Hauptstädter waren mit einer jungen und durchweg groß gewachsenen Truppe ins Ballhaus gekommen und legten ein schnelles 8:1 vor. Erst Jaksa Sola und Salman Manzur brachten die Tigers wieder in Schlagweite. Und beim 20:19 lagen die Ascherslebener kurz vor Ende des ersten Viertels erstmals in Front.
In der Verteidigung hatte Schäfer bis zur Halbzeit auf das Switchen gesetzt. Das heißt, die Gegenspieler werden quasi übergeben. Nach der Pause hat er die Taktik umgestellt auf die aggressivere Variante, die den Tigers schon zuletzt Siege bescherte.
Zur Halbzeit stand es 46:38 zwischen Alba und den Tigers
Was im ersten Viertel auffiel: Es wurden ungewöhnliche viele Freiwürfe vergeben. Dennoch konnte Schäfer lachen. Als nämlich kurz vor der Sirene Boyan Tenev den Ball eroberte und ihn über drei Viertel des Feldes in den Korb befördern wollte. Das wäre ein Augenschmaus gewesen.
So aber landete das Streitobjekt bei Williams. Nur brachte der Amerikaner den Ball auch nicht ins Ziel. Mit Beginn des zweiten Viertels tauchten dann die kleinen Cheerleaderinnen auf und schienen die Tigers zu beflügeln. 46:38 hieß es bei Halbzeit.
Doch die Entscheidung fiel im dritten Viertel. Roland Winterstein dreht richtig auf und zeigte, was er an einem guten Tag draufhat. Sechs von acht Dreierversuchen landeten im Korb. Eine Quote von 75 Prozent. Mann des Spiels war aber einmal mehr Lukas Kazlauskas. Er hatte bei seinen Zweierversuchen 100 Prozent Trefferquote, steuerte fünf Rebounds, sechs Assists und fünf Balleroberungen bei. „Das zeigt, wie wertvoll er für uns ist. Ich glaube, er hatte in seiner Einsatzzeit nur einen Ballverlust“, lobte Schäfer.
Lukas Kazlauskas war der Mann des Spiels
Eine Szene zeigte besonders, wie wertvoll Kazlauskas ist. Nach fünf Minuten im zweiten Viertel spielte er quasi blind auf den sich unter den Korb schleichenden Williams und der versenke mühelos. Das sind Szenen, die auch verwöhnte Fans mit der Zunge schnalzen lassen.
Das dritte Viertel wurde mit 29:13 eine klare Sache aus Aschersleber Sicht. Die bescheidene Berliner Ausbeute von nur 13 Punkten zeigt, wie aggressiv die Defensive der Tigers zu Werke gegangen ist. Am Ende geriet der Sieg nicht in Gefahr, auch wenn das vierte Viertel mit 20:15 an Berlin ging.
Schäfer konnte es sich leisten, den angeschlagenen Sebastian Harke draußen zu lassen. Er hatte sich zwar mit warm gemacht und für den Notfall auf der Bank bereitgehalten, aber Alexander Helten, Jonas Groth und Mick Neumann lösten die ihnen zugewiesenen Aufgaben sehr ordentlich.
Genau wie die Schiedsrichterinnen Stefanie Saßning und Mona Kienast, auch wenn diese oder jene Entscheidung durchaus diskussionswürdig war. Aber das ist bei Männern nicht anders. Schäfer nach der Partie: „Wir hatten richtig Spaß als Team. Und das ist, wenn du gegen den Abstieg kämpfst, ja nicht immer der Fall. (mz)