Sachsen Sachsen: Großbrand in früherer Foron-Fabrik im Erzgebirge

Großrückerswalde/Chemnitz/dpa. - Der Großbrand beim ehemaligen Hausgerätehersteller Foron ist nach ersten Erkenntnissen gelegt worden. Die Ermittler gingen mittlerweile von Brandstiftung aus, sagte eine Polizeisprecherin in Chemnitz. Der Einsatz der Rettungskräfte dauerte am Montag noch an. Das Feuer in einer zweistöckigen Halle auf dem ehemaligen Betriebsgelände in Großrückerswalde im Erzgebirge war am frühen Sonntagmorgen gegen 02.00 Uhr bemerkt worden. In der 60 mal 40 Meter großen Halle waren Altreifen gelagert.
Rund 220 Feuerwehrleute von 17 Freiwilligen Feuerwehren waren bislang mit den Sicherungsarbeiten beschäftigt - sie wollten die Halle abbrennen lassen. Die 16 Familien umliegender Häuser, die vorsorglich in Sicherheit gebracht worden waren, konnten nach Polizeiangaben zwischenzeitlich wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Zur Höhe des Schadens lagen auch am Montag keine Schätzungen vor.
Auf dem Betriebsgelände im Ortsteil Niederschmiedeberg der Gemeinde Großrückerswalde haben sich mehrere Firmen niedergelassen. Bis in die 90er Jahre produzierten dort die DKK Scharfenstein und das Nachfolgeunternehmen Foron vor allem Kühlschränke und Komponenten für Kälteanlagen. Zu DDR-Zeiten arbeiteten bis zu 5500 Menschen hier.
Der ostdeutsche Hausgerätehersteller hatte 1993 den weltweit ersten Kühlschrank ohne die Ozon-Killer FCKW und FKW auf den Markt gebracht und war damit bekanntgeworden. Das Unternehmen musste 1996 Insolvenz anmelden, wechselte mehrfach den Besitzer und war später nur noch als Marke präsent.
