Zu hohe Arbeitsbelastung? Zu hohe Arbeitsbelastung?: AfD-Schatzmeisterin gibt ihren Posten ab
Magdeburg - Die Schatzmeisterin der AfD in Sachsen-Anhalt ist zurückgetreten. Yvonne Sturm, die den Posten im Landesverband erst im Mai übernommen hatte, hat in einer AfD-internen Stellungnahme erklärt, dass sie ihr Amt niederlege. Landeschef André Poggenburg bestätigte dies am Montag.
Ein Grund für den Rücktritt sei eine zu hohe Arbeitsbelastung gewesen, so Poggenburg. Sturm ist gleichzeitig Kreischefin im Harz. Als zweiten Grund nannte Poggenburg einen „Interessenkonflikt“, der offenbar aufgelöst werden soll: Neben ihrem Schatzmeisteramt im Landesvorstand arbeitet Sturm auch in der Fraktionsgeschäftsstelle als Sekretärin des parlamentarischen Geschäftsführers Daniel Roi.
Fraglich ist, inwiefern dies der tatsächliche Grund für das Auseinandergehen ist. Denn der am Montag verkündete Interimskandidat für das Schatzmeisteramt kommt mit ähnlichen Verstrickungen auf den Posten. Laut Poggenburg soll Frank Pasemann, aktuell stellvertretender Schatzmeister des AfD-Landesverbandes, Sturms bisherige Aufgaben im Vorstand übernehmen.
Mit Makel behaftet
Pasemann ist allerdings ebenfalls Mitarbeiter der Fraktion im Landtag - es wäre theoretisch der gleiche Interessenkonflikt. Poggenburg kündigte an, dass die offene Stelle im Landesvorstand auf dem nächsten Landesparteitag neu besetzt werden soll.
Das Schatzmeisteramt ist seit dem jüngsten Parteitag im Mai mit einem Makel behaftet: Sturms Vorgänger, Alexander Raue, war in Eisleben (Mansfeld-Südharz) die Entlastung durch die Partei-Mitglieder versagt worden.
Zur nötigen Kassenprüfung fehlten wichtige Unterlagen - dies hatte Raue öffentlich einräumen müssen. Sturm hatte also auch Finanzprobleme geerbt - die bisherige Amtsträgerin war gestern für die MZ nicht zu erreichen. AfD-Kreischefs bestätigten allerdings, dass Sturm in einem parteiinternen Schreiben ein „fehlendes Vertrauensverhältnis einiger Landesvorstandsmitglieder mir gegenüber“ deutlich gemacht habe. Sie habe zudem bemängelt, dass eine Trennung zwischen Partei- und Fraktionsarbeit in der AfD nicht stattfinde. (mz)