Höhere Gebühren für SUV: Pro und Kontra (II) Teureres Parken für dicke Autos? Nein!
Warum von SUV-Fahrern nicht mehr Geld für das Parkticket verlangt werden sollte.
Halle/MZ - Die Forderung nach höheren Parkgebühren für SUV und sperrige Autos ist ein Irrweg. Denn das Sanktionieren von bestimmten Automodellen bedeutet nicht nur einen Zuwachs an Bürokratie, es greift vor allem ungerechtfertigt in die Lebensentwürfe der Bürger ein – und fördert so am Ende womöglich die Spaltung der Gesellschaft.
Der Unsinn beginnt bereits bei der Formulierung: Kein Parkausweis ab fünf Metern Fahrzeuglänge? Den Fahrer eines 90.000 Euro teuren BMW X5 träfe das nicht, die sechsköpfige Familie im VW-Bulli mitunter schon. Aber auch abseits solcher Unschärfen widerspricht der Vorstoß einer liberalen Gesellschaft. Wer den Herzenswunsch hegt, ein großes Auto zu fahren, soll das tun können – ohne dabei vom Staat gepiesackt zu werden.
Klar ist aber auch: Die zunehmende Größe neuer Autos ist ein Problem. Zumal gerade SUV oft wenig Nutzwert und dafür relativ viel Spritverbrauch und Straßenverschleiß mitbringen. Doch es gibt bessere Mittel, um hier Anreize zu setzen – etwa über eine effektivere CO2-Bepreisung oder eine angepasste Kfz-Steuer. Diese Instrumente wirken präziser und verhindern, dass das tägliche Parken zum Gegenstand politischer Grabenkämpfe wird.
Denn die SUV-Gebühren berühren noch ein weiteres Reizthema: Viele Menschen fühlen sich vom Staat zunehmend bevormundet. Oft ist das ein Irrglaube oder richtet sich gegen sinnvolle Gesetze. Die Behörden sind aber gut beraten, dieses Gefühl nicht mit unnötiger Übergriffigkeit zu befeuern.