Naturschutz Stilles Sterben der Singvögel: Bis zu 90 Prozent weniger Tiere in Sachsen-Anhalt gezählt
Fink, Drossel oder Möwe: Laut einer Zählung des Naturschutzbundes bricht der Bestand einiger Arten in Sachsen-Anhalt um 90 Prozent ein. Auch insgesamt verliert das Land jährlich zehntausende Brutpaare. Ornithologen warnen vor weitreichenden Folgen – auch für den Menschen.
Halle/MZ - Einst erklang ihr Gezwitscher in Wohngebieten, Parks und Gärten – heute herrscht hier immer häufiger Stille: Der Bestand der Vögel in Sachsen-Anhalt schrumpft zum Teil rapide. Das ist das Ergebnis einer Wintervogelzählung in 1.786 Gärten, zu der der Naturschutzbund (Nabu) aufgerufen hat. Demnach ging die Zahl der Vögel seit 2011 um rund ein Viertel zurück. „Wir haben insgesamt einen kontinuierlichen Rückgang“, sagte Nabu-Sprecherin Silvia Teich der MZ. Manche Arten trifft der Schwund zudem besonders stark. So sank die Zahl der gesichteten Bluthänflinge, Rotdrosseln und Sturmmöwen innerhalb eines Jahres um 90 Prozent und mehr.