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Spitzenkandidat zur Landtagswahl? Spitzenkandidat zur Landtagswahl?: CDU in der Börde will Stahlknecht

Von Jan Schumann und Hagen Eichler 11.03.2020, 18:49
Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht
Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht picture alliance/dpa

Magdeburg - Im Rennen um die Spitzenkandidatur in Sachsen-Anhalts CDU unterstützt der Kreisverband Börde die Kandidatur von Landesinnenminister Holger Stahlknecht. Das sagte Regionalgeschäftsführer Michel Földi der MZ.

Damit macht sich der erste CDU-Kreisverband, den Stahlknecht lange Jahre führte, für eine Wachablösung nach der Landtagswahl 2021 stark. Bei den Wahlen 2011 und 2016 hatte die Landes-CDU den aktuellen Regierungschef Reiner Haseloff ins Rennen geschickt.
Die Kandidatenfrage 2021 ist brandaktuell, da Stahlknecht vor Tagen erstmals offiziell Ambitionen anmeldete.

Allerdings: Auch Haseloff lässt sich seine erneute Kandidatur offen. Und es heißt: Eine Kampfabstimmung wollen beide CDU-Politiker vermeiden.

Über Stahlknechts Vorstoß diskutierten am Dienstagabend in Magdeburg die CDU-Kreischefs mit dem Landesvorstand. Einige Teilnehmer zeigten sich erstaunt über das Vorpreschen des Ministers - galt doch bisher die Devise, dass die Frage erst im Juni geklärt werde. Daran wollen einige Teilnehmer auch vorerst nichts ändern:

„Ich sehe keine Notwendigkeit, dass es jetzt sofort eine Entscheidung geben muss“, sagte Wittenbergs Kreischefin Bettina Lange der MZ. Andere Teilnehmer erklärten nach dem Treffen, sie erwarteten nun, dass Haseloff und Stahlknecht sich zusammensetzten und die Frage unter sich klärten. Halles CDU-Chef Marco Tullner hatte zuletzt gesagt, angesichts der neuen Lage müsse die Parteispitze eine schnelle Antwort geben: „Die Mitglieder erwarten, dass man diese Frage jetzt nicht mehr lange offen lässt.“

Und wenn sich die Konkurrenten nicht einigen - ist am Ende doch eine Kampfabstimmung denkbar? „Der ein oder andere denkt, das würde eine Partei zerreißen“, sagte Lange. „Ich glaube das nicht unbedingt.“ Dennoch plädiert sie dafür, dass Haseloff und Stahlknecht eine Einigung finden. Ein anderer Teilnehmer sagt: „Dass wir zwei gute Kandidaten haben, ist ein Luxusproblem.“

Kritisch hieß es aber auch: „Das ist nicht besonders günstig, dass Stahlknecht ohne Absprache so nach vorne gegangen ist.“ Wie steht es um weitere Unterstützung für ihn? Chris Schulenburg, CDU-Vorsitzender in Stendal, sagte der MZ: Sein Verband habe sich noch keine gemeinsame Meinung gebildet, wolle sich aber kommende Woche positionieren.

Laut Generalsekretär Sven Schulze soll der CDU-Landesvorstand übernächste Woche diskutieren, ob der Zeitplan zur Entscheidung verkürzt wird. Dann ist eine Klausur in Neugattersleben (Salzlandkreis) angesetzt. (mz)