Derzeit nur "veraltete Technik" Sachsen-Anhalt rüstet Landespolizei neu aus: Die mehr als 25 Jahre alten Pistolen "Sig Sauer P6" werden durch eine Glock ersetzt.

Magdeburg - Sachsen-Anhalt rüstet die Landespolizei komplett mit neuen Dienstwaffen aus. Die mehr als 25 Jahre alten Pistolen „Sig Sauer P6“ werden durch ein modernes Modell vom österreichischen Hersteller Glock ersetzt, wie ein Sprecher des Innenministeriums sagte. Bis 2021 werden 8.600 Waffen beschafft, wofür das Land 8,6 Millionen Euro ausgibt. Die aktuelle Dienstwaffe der Landespolizei ist aus Sicht des Innenressorts „veraltete Technik“.
„Mit der neuen Dienstpistole erhalten die Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten ein hochmodernes Instrument zur Abwehr von Gefahren, auf das sie sich im Ernstfall verlassen müssen und können“, sagte Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) am Dienstag. Sachsen-Anhalt ist nach eigenen Angaben das erste Bundesland, das die frisch für den Polizeibetrieb zugelassene „Glock 46“ als Standard-Dienstwaffe kauft.
2500 neue Pistolen schon in diesem Jahr
Bis zum Jahr 2021 soll es statt derzeit 5.700 wieder 6.400 Polizisten geben, die alle eine neue Pistole bekommen. Weitere Exemplare des Modells würden zu Trainingszwecken und als Reserve angeschafft, hieß es. Die ersten 2.500 Waffen sollen noch dieses Jahr ausgeliefert werden. Zu den ersten Nutzern wird der Polizeinachwuchs an der Fachhochschule der Polizei in Aschersleben gehören. Zuvor hatte die „Magdeburger Volksstimme“ darüber berichtet.
„Wir halten es für eine inhaltlich richtige Entscheidung, dass sich das Land für die Glock entschieden hat“, sagte der Landeschef der Gewerkschaft Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK), Peter Meißner, dem Blatt. Auch der Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Uwe Bachmann, hält es für geboten, die in die Jahre gekommene bisherige Technik auszutauschen: „Die Reparaturen häuften sich und die Pistole ist mit einem kleinen Acht-Schuss-Magazin angesichts der abstrakten terroristischen Bedrohung nicht mehr zeitgemäß.“
Neue Glock-Waffen sind besser gesichert und haben größeres Magazin
Glock war in der Vergangenheit vor allem als Hersteller für Pistolen für Spezialeinheiten bekannt. Das neu konzipierte Modell ist für den Standardbetrieb ausgelegt. Die neue Waffe ist laut Innenministerium etwas leichter als ihr Vorgänger, dafür passen 15 statt 8 Schuss in ein Magazin.
Zudem sei sie besonders gesichert, um zu verhindern, dass sich etwa beim Herunterfallen versehentlich ein Schuss löst. Das österreichische Modell hatte sich in einem Test mit 100 Polizisten und Experten als die künftige Standard-Dienstwaffe durchgesetzt.
(dpa)