Wegen Neonazi-Kontakten Robert Möritz tritt aus CDU aus - Politiker steht unter Rechtsextremismus-Verdacht

Berlin - Der Parteiaustritt des umstrittenen CDU-Politikers Robert Möritz sorgt für Erleichterung unter Christdemokraten in Sachsen-Anhalt. Zugleich sehen viele Funktionäre die Partei massiv beschädigt durch die Personalie.
Der unter Rechtsextremismus-Verdacht geratene CDU-Funktionär war am Freitag mit sofortiger Wirkung aus der Partei ausgetreten. Das gab der Landesverband am Morgen bekannt.
„Ein von Herrn Möritz unterschriebenes Austrittschreiben liegt der CDU vor“, teilte die Partei mit. Die Personalie hatte die Partei und die schwarz-rot-grüne Koalition in Sachsen-Anhalt tagelang aufgewühlt.
Möritz sollte sich zu Verbindungen in rechtsextreme Szene äußern
Damit ist ein Ultimatum hinfällig, dass Sachsen-Anhalts CDU-Spitzenkräfte erst am Donnerstag beschlossen hatten. Möritz sollte sich bis zum 27. Dezember ausführlich zu früheren Verbindungen in die rechtsextreme Szene erklären, hatten Kreischefs und Landesvorstand auf einem Krisentreffen beschlossen.
Am 28. Dezember sollte dann eine Entscheidung im Fall Möritz fallen, hatte Landeschef Stahlknecht angekündigt. Und klargestellt: „Wer bewusst am Körper oder an der Kleidung Erkennungszeichen trägt, die auf eine rechtsextreme oder antisemitische Gesinnung oder Haltung schließen lassen, kann nicht Mitglied der CDU Sachsen-Anhalt sein.“
2011 war Möritz als Ordner auf Neonazi-Demo tätig
Möritz war 2011 Ordner auf einer Neonazi-Demo und hat eine Schwarze Sonne auf dem Arm tätowiert. Sie gilt als Erkennungszeichen für Neonazis. Zudem war er bis vor Tagen Mitglied des Vereins Uniter, dem Kritiker Verbindungen in rechtsextreme Kreise nachsagen.
Dennoch hatte sein Kreisverband Anhalt-Bitterfeld ihm zunächst das Vertrauen ausgesprochen. Möritz war seit 2018 CDU-Mitglied und bis heute Beisitzer im Kreisvorstand. (mz)