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„Ich bin wütend“ Queer und katholisch: Mara Klein aus Halle kämpft in der Kirche gegen Mauern

Die Kirchenlehre kennt Männer und Frauen - abweichende Identitäten sind tabu. Durch die Bistümer und Gemeinden tobt ein Streit, ob das so bleiben muss.

Von Hagen Eichler 10.03.2022, 10:00
"Auch ich bin katholisch und will mir das nicht absprechen lassen": Mara Klein will eine bunte Kirche.
"Auch ich bin katholisch und will mir das nicht absprechen lassen": Mara Klein will eine bunte Kirche. Foto: Andreas Stedtler

Halle - Der Bischof wendet sich einfach ab. Wortlos, als gäbe es Mara Klein gar nicht. Es ist ein festlicher Tag für die katholischen Familien im sächsischen Dippoldiswalde, der Bischof hat gerade die Jugendlichen gefirmt und hält nun noch Ausschau nach Priesternachwuchs. Mara Klein weiß schon, dass nur die Jungen gefragt werden - und dennoch tobt ein lauter Wunsch durch den Kopf: „Fragen Sie mich! Ich will!“ Doch noch bevor die Chance kommt, dreht der Bischof schon ab. „Die heilige Weihe empfängt gültig nur ein getaufter Mann“ - so steht es im Codex Iuris Canonici, dem Gesetzbuch des kanonischen Rechts. Die römisch-katholische Kirche zeigt ihre kalte Schulter.