Neues Gesetz Neues Gesetz: Spielhallen rutschen in Illegalität oder machen zu

Magdeburg - Das seit Juli verschärfte Spielhallengesetz setzt die Glücksspiel-Branche in Sachsen-Anhalt unter Druck. Viele Spielhallen mussten bereits schließen, weitere rutschen in die Illegalität ab. Allein von Januar bis Juli machten neun Prozent der Spielhallen dicht, die Gesamtzahl fiel von 355 auf 322. Rund jedes dritte verbliebene Casino besteht nur noch mit temporärer Ausnahmeregelung. Und: 31 der übrigen Spielhallen im Land laufen sogar ohne Behörden-Genehmigung. Die Zahlen legte das Wirtschaftsministerium auf Anfrage des Landtags-Abgeordneten Rüdiger Erben (SPD) offen.
Hintergrund der Entwicklung in der Branche sind verschärfte Regeln für Spielhallen-Besitzer. Seit Juli muss ein Mindestabstand von 200 Metern zu Jugendeinrichtungen wie Kitas, Schulen und Jugendklubs gewahrt werden. Auch untereinander müssen Spielhallen diesen Abstand halten. Zudem untersagt das Gesetz sogenannte Mehrfach-Konzessionen. So dürfen Betreiber nicht mehr einzelne Räume der selben Lokalität zu jeweils eigenständigen Spielhallen deklarieren. Mit diesem Kniff schraubten Unternehmer die Anzahl der Spielautomaten pro Lokal nach oben. Spielsucht-Therapeuten loben die verschärften Regeln. (mz)