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ukraine-krieg, hamstern, missernten Leere Supermarkt-Regale in Sachsen-Anhalt: Warum gibt es kaum noch Speiseöl zu kaufen?

Wer derzeit in Supermärkten unterwegs ist bemerkt schnell: Sonnenblumen- und Rapsöl sind Mangelware oder gänzlich ausverkauft. Doch woran liegt das?

16.03.2022, 17:01
Sonnenblumenöl ist in deutschen Supermärkten derzeit Mangelware.
Sonnenblumenöl ist in deutschen Supermärkten derzeit Mangelware. Foto: picture alliance/epa efe Gustavo Cuevas

Magdeburg/DUR/awe/dpa - Die Regale für Speiseöle sind in deutschen Supermärkten derzeit leerer als sonst. Zwar sind Olivenöl und andere Alternativen wie Kokos- oder Erdnussöl noch zu erwerben, doch diese sind deutlich teurer als herkömmliche Speiseöle. Sonnenblumen- und Rapsöl ist derzeit besonders knapp.

Ukraine und Russland wichtigste Lieferanten von Sonnenblumenöl

Das liegt vorallem am russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Laut dem Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (Ovid), sind die Ukraine mit 51 und Russland mit 27 Prozent die weltweit wichtigsten Exportländer für Sonnenblumenöl.

Deutschland deckt seinen Bedarf an Sonnenblumenöl zu 94 Prozent über Importe, nur 6 Prozent des verbrauchten Öls stammen aus heimischer Produktion. "Da kommt jetzt nichts mehr", betonte der Verband.

Doch die Sonnenblumenöl-Situation war bereits wegen einer Missernte in Kanada und coronabedingter Logistikprobleme angespannt. Preisanstiege waren in der Vergangenheit deshalb schon vor dem Ukraine-Krieg spürbar.

Die Regale für Speiseöle sind oft leer.
Die Regale für Speiseöle sind oft leer.
Foto: imago/Manfred Segerer

Hamsterkäufe sorgen für Verknappung

Doch wie der RBB auf Berufung des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel und Dienstleistungen berichtet, seien Lager und Großhändler noch nicht leergekauft und auch Lieferengpässe gebe es derzeit noch nicht. Laut Ovid könne sich das aber bald ändern denn die "Vorräte reichen voraussichtlich noch für wenige Wochen".

Nachschub aus der Ukraine - dem wichtigsten Lieferland für Sonnenblumenöl - gibt es derzeit nicht. Durch sogenannte Hamsterkäufe, die sich zu Beginn der Corona-Pandemie vor allem bei Toilettenpapier und Nudeln bemerkbar machte, sind die Regale für Speiseöle fast leer.

Das auch Rapsöl massiv weggekauft wird, liegt auch am Hamstern, da es wie Sonnenblumenöl ebenfalls gern zum Kochen verwendet wird und relativ günstig ist. Eine Versorgungsknappheit mit Rapsöl ist im Gegensatz zu Sonnenblumenöl nicht zu erwarten, da Deutschland mit drei Millionen Tonnen jährlich ausreichend selbst produziert.