raps- und Sonnenblumenöl Speiseöl wird immer knapper: Warum erste Supermärkte rationieren
Drohen Deutschland Versorgungsengpässe beim Speiseöl? In vielen Supermärkten sind die Regale, die sonst üppig mit Raps- und Sonnenblumenöl gefüllt sind, leerer als sonst. Der Ukraine-Krieg könnte die Situation noch verschärfen.
Magdeburg/DUR/dpa/awe - Einige Supermarktregale sind derzeit leerer als sonst. Produkte wie Olivenöl oder Rapsöl sind in einigen Werbeprospekten gar nicht mehr zu sehen. Der Discounter Aldi Süd beschränkte zuletzt sogar die Abgabe von Rapsöl der Eigenmarke auf vier Flaschen pro Kunde.
Auch der Preis von Öl ist zuletzt deutlich angestiegen. So kostete eine Flasche Speiseöl im vergangenen Jahr teilweise noch unter einen Euro. Mittlerweile liegt der niedrigste Preis aktuell bei rund 1,80 Euro, berichtet die Lebensmittelzeitung.
Handelsgewächse wie Raps verteuerten sich im vergangenen Jahr um 32,8 Prozent. Raps wird in erster Linie als Speiseöl und Futtermittel genutzt. Nach einer chemischen Aufbereitung kann das Öl zudem in Motoren als Treibstoff verwendet werden. Dem weltweit sinkenden Angebot stehe eine hohe Nachfrage, beispielsweise für die Energiegewinnung gegenüber, teilte das Statistische Bundesamt vor wenigen Wochen mit. Geringere Erntemengen bei hoher Nachfrage aus dem In- und Ausland trieben auch die Getreidepreise in die Höhe.
Versorgungsengpässe wegen des Ukraine-Kriegs drohen
Wie die LZ berichtet, sind schlechte Ernten und Logistik-Probleme die Hauptursachen. Neben einer hohen Nachfrage nach Öl, spielen auch Missernten, eingeschränkte Produktionskapazitäten und gestörte Lieferketten durch die Corona-Pandemie eine Rolle. Zudem stiegen die Herstellungskosten und einige Produzenten zogen sich vom Markt zurück.
Wegen des Krieges in der Ukraine drohen nun weitere Lieferausfälle, gerade bei Sonnenblumenöl. Denn die Ukraine ist der weltweit größte Produzent und Exporteur des pflanzlichen Öls. In der Region am Schwarzen Meer werden rund 60 Prozent des weltweit genutzten Sonnenblumenöls produziert.