Hausfriedensbruch? Landgericht Magdeburg: Hausfriedensbruch? - Tierschützer filmen Missstände im Schweinestall in Burgstall

Magdeburg - Drei Tierschützer müssen sich am Mittwoch (9.00 Uhr) vor dem Landgericht Magdeburg verantworten, weil sie in einen Schweinestall eingedrungen sind. Die beiden Männer und eine Frau waren am 29. Juni 2013 in die Tierzuchtanlage im Ortsteil Sandbeiendorf in der Gemeinde Burgstall gegangen, um dort die Haltungsbedingungen zu dokumentieren.
Ihnen wird nun Hausfriedensbruch vorgeworfen. Das Amtsgericht Haldensleben hatte die drei Tierschützer vor rund einem Jahr freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft Magdeburg hatte dagegen Berufung eingelegt, über die nun verhandelt wird.
Tierschützer wollen Missstände aufdecken: War ihr Handeln wegen Notstands gerechtfertigt?
Das Amtsgericht hatte laut einem Landgericht-Sprecher festgestellt, dass die Angeklagten den Hausfriedensbruch begangen haben, allerdings sei ihr Handeln wegen Notstands gerechtfertigt gewesen. Sie hätten die Missstände bei der Haltung von rund 63.000 Tieren filmen dürfen, um auf diese aufmerksam zu machen.
Die Bedingungen hätten gegen rechtliche Vorgaben verstoßen, weil etwa die Kastenstände für die Schweine zu klein gewesen seien. Behörden hätten die Missstände bei Kontrollen aber nicht moniert. Die Tierschützer hätten zudem Einwegkleidung benutzt, Mundschutz getragen und die Kameras desinfiziert, so dass keine Keime in die Ställe getragen worden seien. Es sei auch nichts zerstört worden. (dpa)